„Schönheit als Kultur bedeutete früher, mit anderen verbunden zu sein und sich selbst zu verwirklichen“, sagte „Pixel Flesh“-Autorin und Kulturkritikerin Ellen Atlanta letztes Jahr im Interview mit FACES. Statt sich an unrealistischen, von Social Media geprägten und ordentlich gefilterten Schönheitsidealen zu orientieren, sollten wir Make-up also dazu nutzen, Facetten unseres Selbst zu entdecken, um uns zu schmücken, Statements zu machen oder auch einfach etwas auszuprobieren, weil wir Bock drauf haben. Am Ende des Tages geht es doch einfach nur darum, seinen Vibe zu finden. Wie der aussehen könnte, zeigen wir auf den nächsten Seiten.

BADDIE ON THE FLOOR
Wer im schummrigen Licht auf dem Dancefloor auffallen will, braucht neben dem richtigen Outfit einen Blick, der niemandem entgehen kann. Wimpern, die einem Flügelschlag Konkurrenz machen, sind nicht nur eine Hommage an das Baddie Make-up à la Instagram anno 2016, sondern auch ein Freifahrtschein für eine Extraportion verdiente Aufmerksamkeit.
VAQUERA

BARE IT ALL
Man kann Make-up lieben und trotzdem Gesichts-Nudistin sein. Und zwar mit perfekt gepflegter Haut und schlichtem Make-up, das so gar nicht nach Schminke aussieht. Auch wenn sich Lippenstift und Co. zuhause stapeln, ist es gar nicht so schlecht, sich ab und zu daran zu erfreuen, wie schön ein Gesicht im puren Zustand ist – ganz ohne Dekoration.
ASHI

DREAMGIRL FROM OUTER SPACE
Alien-Core, Weird-Core, Dream-Core? Das sind einerseits seltsame Internetbegriffe, die vor allem uns, die chronisch online sind, etwas sagen und mit denen man abseitige Musikgenres beschreibt. Gleichzeitig nennen wir die Looks so, bei denen man zwei, drei oder viermal hinschauen muss, weil Accessoires oder Frisuren so stark herausstechen, dass man sich fragt, ob vielleicht doch Aliens unter uns weilen.
COLLINA STRADA

ALMOST FAMOUS
Vor 25 Jahren jagte William Miller im Film „Almost Famous“ nicht nur Rockbands, sondern vor allem Penny Lane, in die er unsterblich verliebt war. Diese wiederum liebte Musik mehr als alles andere – sie war das ultimative Groupie. Heute würde man sie wohl eher als Fangirl bezeichnen. Begrifflichkeiten hin oder her: Der Look einer Musikliebhaberin, die ihre Abende an Konzerten verbringt, bleibt der gleiche.
ANIYE RECORDS

BLING BABY
Glanz, Glitzer und Glimmer machen alles besser. Wer das nicht glaubt, hat sich noch nie etwas Bling ins Gesicht oder wahlweise sogar auf den Körper geklebt. Manchmal ist dies das einzige Rezept gegen die Düsterkeit der Welt: Mal ein bisschen Licht reinbringen. Wenn das Gesicht funkelt, funkelt die Welt vielleicht zurück.
MAISON SARA CHRAIBI

GOTH DIVA
Die besten Ästhetiken entspringen den Subkulturen. Auch bald fünfzig Jahre nachdem die Goths aus der Post-Punk- und New-Wave-Ära hervorgekrochen kamen, geht doch nichts über eine dicke Ladung schwarz. Auf Lippen, Augenlidern und Kleidung, nicht aber in der Seele. Trotz aller Dunkelheit passen gebleachte Brauen perfekt zu diesem Look.
AVAVAV

ICE QUEEN
Wer zu lange in der Eiseskälte steht, beobachtet Naturwunder: Die Wimpern frieren ein und produzieren einzigartige Eiskristalle. So schön das ist, man kann es auch im gemütlich warmen Zuhause nachschminken, statt dafür extra in der Winterkälte zu frieren. Und dabei am besten Disneys „Frozen“ mal wieder anschauen.
WEINSANTO

PARTYGIRL, DO A TWIRL
Der Eyeliner ist verschmiert, vom Lippenstift sind nur noch die Konturen übrig, durch die Haare kriegst du keinen Kamm mehr: Für manche ist der Look nach einer durchzechten Partynacht der blanke Horror. Andere sehen darin eine ganz besondere Ästhetik. Eine, die das Leben mit all seinen Imperfektionen feiert.
VIVIENNE WESTWOOD

ART SCHOOL DROPOUT
Was macht man so im Kunststudium? Das sieht wohl für jede StudentIn anders aus. Allen gemein ist, dass sie ihr Innerstes nach außen kehren und mit der Kunst ausdrücken. Vielleicht gehört ja unter anderem dazu, sich Federn an die Augenlider zu kleben. Weil so ganz normale Wimpern einen mit der Zeit langweilen.
THOM BROWNE

BLACK SWAN
Woher kommt die beste Inspiration? Richtig, aus Film und Popkultur. Wem „Black Swan“ auch fünfzehn Jahre nach Erscheinen noch im Kopf rumflirrt, für den ist dieser Look. Dafür muss man nicht einmal auf Zehenspitzen balancieren können oder sich eine Feder aus dem eigenen Fleisch reißen. Oscarwürdig ist der Look trotzdem.
VIKTOR&ROLF

RETRO DISCO PRINCESS
Ohne die Vergangenheit gibt es keine Zukunft. Hat das irgendeine PhilosophIn gesagt? Keine Ahnung, aber ohne Nostalgie gäbe es die wenigsten Trends, denn irgendwer wühlt immer in vergangenen Dekaden und bringt alte Ästhetiken ins Hier und Jetzt. Knallbunter Achtzigerjahre-Retrocharme ist auch 2025 unwiderstehlich.
FIORUCCI

24K GOLDEN GIRL
Manche träumen davon, die Hände mit mehreren Karat Gold zu schmücken. Fine-Food-Fans finden, dass sich Echtgold auch nicht schlecht auf Desserts macht. Make-up-Profis wiederum wissen: Gold gehört in erster Linie ins Gesicht. Und zwar nicht nur klassisch auf die Augenlider. Auch die Augenbrauen dürfen goldig schimmern.
BIBHU MOHAPATRA

COME ON BARBIE
Spätestens seit Greta Gerwigs „Barbie“, für den 2023 pink gekleidete Menschenmassen die Kinos gestürmt haben, wissen wir: Ein hyperfeminines Auftreten ist völlig ok. Es muss nicht allen gefallen, aber sich girly zu zeigen, sagt nichts über die eigene Stärke aus. Schließlich hat das in pink getünchte Barbieland aus der Fantasie der Regisseurin um einiges besser funktioniert als jede Demokratie in der echten Welt.
SINEAD GOREY
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Fotos: © Launchmetrics SpotlightSM






