Ein Augenpaar, das sieht, was anderen verborgen bleibt, eine Kamera und eine sprudelnde Inspirationsquelle: Wer mit diesen drei Zutaten ausgestattet visuelle Wunder schafft, dessen Werke haben gute Chancen, an der photoSCHWEIZ zu landen. Um die Vorfreude zu steigern, gibt es bei uns bereits einen kleinen Vorgeschmack auf einige Talente, die Zürich nächstes Jahr in einen Fotografie-Hotspot verwandeln werden. Die Werkschau zeigt vom 7. bis 11. Februar 2025, dass es in der Fotografie kaum kreative Grenzen gibt.
Jumoke Fernandez
Wir beginnen mit einer Provokation. Schließlich soll Fotografie zum Diskurs anregen. Jumoke Ltd., die Firma von Jumoke Fernandez, ist nämlich auf Augmented Reality und KI spezialisiert. Was vielen FotografInnen ein Dorn im Auge ist, hält vermehrt Einzug in der kreativen Branche. Statt sich dagegen zu wehren, testet die Kreativdirektorin, was passiert, wenn sie ihre Kreativität mit den neuesten Technologien verschmelzen lässt.
Philipp Keel1
Philipp Keel, der auch Verleger des renommierten Diogenes Verlags ist, begleitet als Produzent für Diogenes Entertainment zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen, zuletzt etwa die Netflix-Serie „Ripley“. Auch sonst ist Philipp Keel ein Tausendsassa: Seine Fotografien, Gemälde, Zeichnungen und Drucke wurden in internationalen Ausstellungen gezeigt. Und weil er eine Extraportion Talent für sich reserviert hat, ist er auch noch Autor – von den Bestsellern „All About Me“ und „All About Us“.
Eliza Tsitsimeaua-Badoiu
Man kann es nicht oft genug sagen: Beim Fotografieren kommt es nicht auf das Equipment an, sondern vielmehr auf die Idee. So kreiert die Rumänin ihre Selbstporträts hauptsächlich mit dem Smartphone. Und tobt sich dabei mit den technischen Möglichkeiten so lange aus, bis wahre Kunstwerke entstehen. Ihr Merkmal? Nostalgie, Bewegung und ordentlich Verschwommenheit.
Laura Zalenga
Wann und wo passen wir uns an, fügen uns ein, bis wir fast unsichtbar sind? Und wo fühlen wir uns zugehörig? Diesen Fragen geht die deutsche Fotografin mit Selbstporträts nach, die eine zauberhafte Melancholie ausstrahlen. Dabei erkundet sie nicht nur Körperformen, sondern unsere unmittelbare Umwelt. Vielleicht sollten wir alle öfter mal mit der Natur verschmelzen.
Amandine Kuhlmannn
Wer selbst chronically online ist, fühlt sich bei der Pariser Künstlerin zuhause. Sie thematisiert am liebsten Phänomene aus Social Media und der Internetkultur – stets aus einem feministischen Blickwinkel. Weibliche Archetypen aus der Popkultur und die Hypersexualisierung derer Körper spielen die Hauptrolle in ihren Fotografien, die mit einem Augenzwinkern Geschlechterrollen in Frage stellen.
Carlos Leal
Eigentlich kennt man ihn ja als Musiker und Schauspieler. Das Bewegtbild ist ja nicht allzu weit entfernt von der Fotografie, darum verwundert es auch nicht, dass Carlos Leal gerne selbst die Kamera in die Hand nimmt. Die Filmwelt schimmert aber auch bei seiner Fotografie durch, denn er will mit seinen Bildern am liebsten Geschichten erzählen.
Casajordi
Der französische Künstler Georges Bousquet arbeitet lieber unter seinem Pseudonym. Er vermischt handwerkliches Arbeiten und moderne Technologie wie kein Zweiter: Seine Collagen entstehen aus handgemachten Skizzen, die er digital bearbeitet und gerne auch mit bis zu 300 Schichten in Photoshop weiterentwickelt. Dass ihn KI-Programme wie Midjourney nicht einschüchtern, sondern seinen wilden Fantasien noch mehr Tiefe geben, liegt auf der Hand.
Oleg Kushnir
Der ukrainische Fotograf zelebriert in seinen Schwarz-Weiß-Fotografien den menschlichen Körper. Starke Kontraste, Silhouetten, geometrische Formen und akribisch durchdachte Kompositionen
lassen Kunstwerke entstehen, die an Gemälde erinnern. Je länger man hinschaut, desto mehr erkennt man – eine gute Strategie, wenn man die Aufmerksamkeit der BetrachterInnen erlangen will.
Paul Cupido
Geboren auf der kleinen niederländischen Insel Terschelling, war Paul Cupido stets umgeben von der Natur. Durch die Einbeziehung verschiedener künstlerischer Praktiken erschafft er ein poetisches und organisches Universum, in dem er oft den menschlichen Körper der Natur gegenüberstellt. Seine melancholischen und surrealen Bilder hinterfragen unsere Beziehung zur Realität und unsere Fähigkeit zu träumen.
Aaron Schwartz
Wenn andere über Pisten flitzen und Schnee aufwirbeln, zückt Aaron Schwartz die Kamera. Klar, fühlt sich der Fotograf in der Kälte zuhause, schließlich ist er in Vancouver und der Schweiz aufgewachsen und wohnt momentan in Flims, wo winterliche Szenarien an der Tagesordnung sind. Neben der Fotografie ist er als Grafiker und Illustrator tätig.
Melchior Imboden
Es geht nichts über das gute alte, klassische Schwarz-Weiß-Porträt. Vor allem dann nicht, wenn man wie der Schweizer Melchior Imboden den ikonischen Fotografen und Regisseur Robert Frank vor die Linse kriegt. Er zeigt in einer Porträt-Serie, wen er über die Jahre im Rahmen der photoSCHWEIZ fotografisch in Zürich verewigt hat.
Nora Nussbaumer
Sie stand als Model einst selbst vor der Kamera. Dann hat sie die Seite gewechselt und begann, als freischaffende Fotografin und Regisseurin ihre eigene visuelle Welt zu kreieren. Besonders am Herzen liegen ihr dabei Themen wie Nachhaltigkeit, Verbundenheit zwischen Menschen und gegenseitiger Respekt.
Evita Galanou & Thomas Wollenberger
Wenn es darum geht, gemeinsam zu kreativer Bestform auflzulaufen, dann sind gegensätzliche Ansätze gar nicht so schlecht. Während Thomas auf spontanen poetischen Ausdruck setzt, brilliert Evita in der Nachbearbeitung. Das scheint wunderbar zu funktionieren, denn seit 1998 kreiert das Duo Videodesigns für internationale Theater-. Opern-, Tanz- und Musikproduktionen.
photoSCHWEIZ 2025
Emotionen, Politik, Kunst: Was die Gesellschaft gerade bewegt, lässt sich bestens visuell verpacken und an der größten Schweizer Werkschau für Fotografie präsentieren. Während fünf Tagen versorgen Sonderausstellungen und gut 250 Fotografietalente die Gäste mit Inspiration.
photoSCHWEIZ, 7.2. – 11.2. 2025,
Kongresshaus Zürich,
Claridenstrasse 5, 8002 Zürich
photo-schweiz.ch
Mehr zu den ausstellenden KünstlerInnen findest du hier.
Fotos: © photoSCHWEIZ
Wir lieben Fotografie. Auch Austin Augies Bilder haben es uns angetan.