John Yuyi – Why not
Likes, Hashtags und Strichcodes gab es bei John Yuyi zunächst als Stick-On-Tattoos zu kaufen, nur lief das Internetbusiness nicht – deshalb versuchte sie es mit digitaler Kunst auf Social Media. Jetzt lebt die Taiwanesin in New York, hat dort ihr Atelier und stellt beispielsweise gerade in Zürich aus. Eigentlich wollte sie beruflich nicht ganz das machen, aber wenn sie es schon in die Forbes-Liste „30 unter 30“ geschafft hat, warum nicht.
Fatih Tutak – The Dish
Manti – das sind so türkische Teigtaschen mit Joghurtsauce – die kamen bei Fatih Tutak auf den Teller, als ihn noch seine Mama bekochte. Nie hätte die gute Frau geahnt, dass ihr Junge damit die Gastroszene von Istanbul revolutionieren würde. Über ein Jahrzehnt war der Spitzenkoch aus der Heimatstadt verschollen, verkrochen in den Küchen der Besten, die die Welt derzeit zu bieten hat – but now, he’s back. Und serviert auch anderes als die gepimpten Teigtaschen seiner Mutter.
Matko Arambašić – Fašhion Maker
BAGRA (zu Deutsch: „Saupack“), so heißt die nachhaltige Marke, wird seither von einem Textilhersteller in der Nähe von Zagreb angefertigt, während Arambašić in Zürich daran arbeitet, die kleinen aber feinen Kollektionen zu vermarkten. Shirts, Hoodies, Socken – kaufen und das „Saupack“ aus dem Balkan supporten!
Stella Bossi – Techno-Mutter
Niemand macht Party wie sie – und genauso wenig tanzt wer so heftig zu den Beats von Stella Bossi wie sie selbst. Berlin hat das Kind der Techno-Szene auf die Welt gebracht, Social Media hat sie zu dem gemacht, was sie heute ist: wild umjubelte DJ und Technolabel-Mama – witzig, frech und provokant, während sie sich mitsamt Cat-Eye-Brille durch die Welt ravet und dem Namen ihres Labels alle Ehre macht: „The Beat Must Fuck!“
Genesis Butler – Vegan Kid
Fleischfresser hergehört! Mit zehn erklärte die Tierschutzaktivistin Genesis Butler in einem TED Talk, wieso sie mit sechs den Chicken Nuggets abgeschworen hatte. Und glaubt mir: Ihr kriegt sowas von ein schlechtes Gewissen. Heute ist das Küken 15, ihre Klappe aufs Doppelte gewachsen und der Wille, die Welt besser zu machen, mindestens genauso.
Gio Pistone – Molto Graffiti
Von Rom bis Lugano und über den ganzen Stiefel verstreut ploppen bunte Monster auf Hausfassaden auf, die Gio Pistone dorthin malt, weil sie nur so mit den monströsen Gestalten fertig wird, die nachts ihr Unterbewusstsein plagen. Was als Traumtagebuch einer Fünfjährigen begann, machte die Römerin zu einer der bekanntesten Female Street Artists Italiens. So werden Albträume wahr!
Cooper Raiff – Uber-Star
Gib bei Google ein: Wie werde ich gefeierter Filmregisseur? Jetzt pass auf: Zuerst schmeißt du dein Studium, suchst dir einen lukrativen Job, bei Uber zum Beispiel, da kannst du Essen ausliefern. Dazu leihst du dir Geld von deiner Family, so 15‘000 Dollar, und machst damit deinen Film. Die Hauptrolle spielst du selbst, weil sonst niemand will, aber wenn du auch das noch richtig machst, dann werden deine Filme irgendwann mal so gefeiert wie die von Cooper Raiff.
Mickey Pierre-Louis – Paparazzi Pro
Wie cool, wie aufregend: Live-Music- und Portrait-Fotografin Mickey Pierre-Louis schießt Fotos auf Musikfestivals und kennt Rapper wie Rick Ross und French Montana nicht nur von der Bühne, sondern auch ganz persönlich. Rihanna hat sie gerade erst am Rolling Loud in Portugal erwischt. Wie auch immer. Wer diesen Festivalsommer an keinem war, kann sich von ihren Fotos trösten lassen. Das ist fast, als wäre man selbst dort gewesen – aber nur fast.
Kelvyn Colt – New Kanye
Glaubt an diese Kreativköpfe in eurem Umfeld, die ihr ganzes Herzblut darin investieren, ihre Leidenschaften zu verwirklichen, und supportet diese Leute, oder macht sie wenigstens nicht klein – sonst ergeht es euch irgendwann wie denjenigen, die gegen Kelvyn Colt stichelten und jetzt damit angeben, dass sie mit der Zukunft des HipHops, so nennt ihn die deutsche Vogue, in Wiesbaden zur Schule gegangen sind.
Yoo Ji-Tae – Award Swiffer
Was Álvaro Morte für „Haus des Geldes“, ist Yoo Ji-tae für das koreanische Remake: die Hauptrolle des Professors. Die hätte er sich genauso schön sparen können, schafft der Südkoreaner doch lieber eigene Filmprojekte, die mindestens genauso originell sind. Der Typ hat schon lange lauter Awards zu Hause rumliegen, 18, um genau zu sein, die meisten davon für schauspielerische Meisterleistungen – andere fürs Modeln vor zig Jahren. Den ein oder anderen könnte er wieder mal abstauben.
Kate Bush – Wieder Hip
Wer hätte gedacht, dass Kate Bush mit 63 nochmals die Charts stürmen würde, weil Teenies, die noch nie was von der Künstlerin gehört hatten, jetzt ihren 80er-Jahre-Hit als Hintergrund-Track in TikTok-Videos abfeiern. Seit „Running Up That Hill“ ein Revival in Staffel vier von „Stranger Things“ erlebt, wird der Song im Netz so oft gespielt wie noch nie, während Kate Bush jetzt wohl mehr abkassiert als jemals zuvor. Schön für sie!
B-Girl Carito – Breakdance Culture
Buenos Aires Battles – wenn die Mädels die B-Boys mit ihren Moves vom Dancefloor fegen, heißt es für die Jungs: ab nach Hause und weiterüben. B-Girl Carito hatsich mit ihrer Dance Crew einen Namen in Europa gemacht und sich selbst auf die Spitze der besten Breakdancer der Welt gebattelt, zumindest unter die besten acht. Jetzt ist es zwar nicht so, als hätte sie vom Reisen die Nase voll – aber soll doch die nächste Meisterschaft in Südamerika stattfinden. Mal sehen, wer mehr drauf hat.