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The Final Bastard: Jack Nicholson im Porträt

by Michael Rechsteiner
19.05.2025
in Culture
The Final Bastard: Jack Nicholson im Porträt

Wenn der Teufel dich anlächelt, ist es bereits schon zu spät. Doch niemand ließ so gekonnt das Böse in Versuchung auftreten wie Jack Nicholson. Und manchmal braucht es eben auch den ultimativen Halunken, der dich auf den Weg in die Freiheit rempelt. So wie es Jack vor fünfzig Jahren in seinem vielleicht besten Film getan hat.

0525 Jack 02 - FACES.ch
Diese Rolle machte ihn endgültig zum Überflieger Hollywoods: Jack Nicholson in „One Flew Over the Cuckoo’s Nest“.

Bitte erlaube uns, ihn dir vorzustellen. Er ist ein Mann mit Vermögen und Geschmack. Er treibt sich schon seit vielen, vielen Jahren herum. Hat so manchem Mensch die Seele und den Glauben gestohlen. Fans von den Rolling Stones mit Englischkurs auf Duolingo geht bei dieser Introduktion hoffentlich ein Licht auf. Allen anderen sei verraten: Wir haben Sympathy for the Jack. Denn wie der Mann persönlich einst in einem Interview mit Playboy feststellte: „Die Leute haben eine gewisse Zuneigung für den Kerl, der den Teufel gespielt hat.“ Einmal im wahrsten Sinne („The Witches of Eastwick“, 1987), meist aber in Form raffinierter Manipulatoren und Schurken (von „Carnal Knowledge“, 1971 bis „The Departed“, 2006). Doch der größte Trick, den Nicholson als Zelluloids geschmeidigster Belzebub beherrscht, offenbarte einst Schriftsteller Henry Miller in seinem Essay „On Seeing Jack Nicholson for the First Time“: „Man vergibt ihm all seine Missetaten. Und genau das ist seine größte Missetat.“

Das gilt für die Leinwand offenbar genauso wie im Privatleben. Nicholsons längste Liebesbeziehung mit Schauspielkollegin Anjelica Huston endete 1990 nach 17 turbulenten Jahren, als seine Geliebte Rebecca Broussard von ihm schwanger wurde. Bis heute verbindet Jack und Anjelica dennoch eine innige Freundschaft – zuletzt bot der Schauspieler seiner Ex-Partnerin Obdach bei sich an, als sie 2024 vor den Waldbränden in Los Angeles flüchten musste. Inzwischen hat Jack sechs Kinder. Vielleicht. Mindestens eine Tochter hat er nie offiziell anerkannt. Für die anderen fünf Nachkommen stand der Lothario manchmal sogar um halb sieben in der Früh auf, was er sonst nicht mal für eine Million Dollar macht. Seinen eigenen Vater lernte Jack nie kennen. Von einem Journalisten erfuhr er, dass die Frau, die Nicholson zeitlebens für seine Schwester hielt, tatsächlich seine Mutter sei. Diese war bei seiner Geburt im Jahr 1937 noch so jung, dass sich seine Großmutter als Mom ausgab und ihn aufzog. Als Jack die Wahrheit erfuhr, war er 37 Jahre alt und hatte gerade „Chinatown“ gedreht. Beiden Frauen waren zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben. Jack verdaute den Schock schnell und pragmatisch – und griff zum nächsten Script.

Monster unter Irren

„Je weniger die Leute über mich wissen, desto einfacher ist mein Job“, verriet der Schauspieler einst. Doch auch inmitten solch dramatischer Offenbarungen aus der Familiengeschichte lieferte Nicholson einige der überragendsten Jobs in seiner Karriere ab. Kollaborationen mit den größten Regisseuren der Welt sammelte er in den Siebziger- und Achtzigerjahren wie Pokémon-Karten: Michelangelo Antonioni, Stanley Kubrick, Roman Polanski, Ken Russell und Elia Kazan forderten das Ausnahmetalent. Doch es war Jacks Tour de Force vor der Kamera von Miloš Forman, die ihm 1976 den ersten seiner drei Oscars einbrachte. Die Hauptrolle in der Romanverfilmung „One Flew Over the Cuckoo’s Nest“ kulminiert Jacks Können, gleichzeitig Charlatan und Charmeur zu sein.

Protagonist der Geschichte ist Randle McMurphy, ein wegen Gewaltdelikten und Sex mit Minderjährigen verurteilter Straftäter. Um der Zwangsarbeit im Gefängnis zu entgehen, täuscht er eine geistige Störung vor und hofft so auf eine gemütliche Zeit in der Psychiatrie. Man vergibt ihm all seine Missetaten, denn schnell wird das Großmaul zum Befreier der Insassen, die unter dem strengen Regime einer resoluten Oberschwester leiden. In einer Diktatur der sedierten Anpassung ist Randles hedonistisches Chaos ein Heldenakt. Er vollzieht ihn mit einem Greatest-Hits-Programm von Jack-Nicholsonismen: Augenbrauen, die so steil hoch und runter gehen wie der Bitcoin-Kurs. Ein Grinsen, das sich so bedrohlich auseinanderzieht wie ein Grizzly, der seine Pranken ausbreitet. Schäumende Wutausbrüche, die den Grizzly mit eingezogenem Schwanz in die Flucht schlagen würden. Zum Schluss aber auch: unheimliche Stille. Wir sind so dreist und spoilern einen 50 Jahre alten Film: Randle muss das ultimative Opfer bringen, damit sein Rebellentum gegen die Unmenschlichkeit der Langeweile triumphiert. Am Ende hat es Nicholson erneut geschafft: Wir haben unser Herz an einen Dreckskerl verloren. You’ve been hijacked.

Schluss mit Listig

Im April feierte Jack Nicholson seinen 88. Geburtstag. Vielleicht. Ob er tatsächlich mit Party-Hut die Kuchenkerzen auspustete, ist schwer zu verifizieren. Die Leinwand-Ikone lebt inzwischen zurückgezogen in einer schwer zugänglichen Ecke in den Hollywood Hills. Kürzlich gab es einen seltenen öffentlichen Auftritt, als Jack bei einer Jubiläumsshow der Comedy-Sendung „Saturday Night Live“ seinen Freund Adam Sandler ankündigte. Mit Sonnenbrille und einem Béret der New York Yankees machte Jack den Eindruck, als hätte er zumindest noch einen letzten großen Filmauftritt in sich. So wie uns aber Amerika in den vergangenen Monaten enttäuscht hat, wäre es wahrscheinlich die Gastrolle als Lord Glipglop in einem weiteren Marvel-Einlauf. Gönnen wir deshalb Jack Nicholson seinen Ruhestand. Trotzdem müssen wir feststellen: Seit der Teufel in Pension gegangen ist, scheint es der Welt nicht besser zu gehen. Ganz im Gegenteil.

0525 Jack 10 - FACES.ch
Mit Regisseur Roman Polanski am Set von „Chinatown“.
0525 Jack 03 - FACES.ch
Ein Gesicht, das Filmgeschichte schrieb: Szene aus „The Shining“, 1980
0525 Jack 05 - FACES.ch
Unter Hochdruck in „One Flew Over the Cuckoo’s Nest“.
0525 Jack 4 - FACES.ch
Mit Filmfreundin Meryl Streep.
0525 Jack 06 - FACES.ch
Oscar Nummer 1 für „One Flew Over the Cuckoo’s Nest“.
0525 Jack 09 - FACES.ch
Jacks Lieblingsrolle: Fan vom Basketball-Team L.A. Lakers.
0525 Jack 08 - FACES.ch
Mit Langzeitfreundin Anjelica Huston.

One Flew Over the Cuckoo’s Nest

1975 drehte Jack Nicholson durch. In „One Flew Over the Cuckoo’s Nest“ spielt er einen Straftäter, der sich in die Psychiatrie schwindelt, um einer härteren Strafe zu entgehen. Doch bald sieht er sich dort mit weitaus größeren Problemen konfrontiert. Der Film warf Fragen auf über den institutionalisierten Umgang mit psychisch erkrankten Personen – und tut es bis heute. Das Drama räumte an den Oscar-Verleihungen mit fünf Auszeichnungen in den Hauptkategorien ab, unter anderem für Jack Nicholson als bester Hauptdarsteller. Aktuell lässt sich der Film über Apple TV und Amazon Video streamen.

Von uns und vielen anderen Filmnerds zum Klassiker schlechthin erkoren: Den Trailer zu „One Flew Over the Cuckoo’s Nest“ kannst du dir hier anschauen.

Fotos: © dpa Picture Alliance

Fast gleich alt, ebenso ikonisch, trotzdem ganz anders: Lies hier unser Porträt über Bob Dylan.

Tags: ChinatownEasy RiderJack NicholsonL.A. LakersMeryl StreepOne Flew Over the Cuckoo’s NestThe Shining
Michael Rechsteiner

Michael Rechsteiner

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