Investment statt Schnäppchen: Mit einem dieser Taschenklassiker leistet man sich Designerstück und Statussymbol in einem. Wir zeigen Ihnen die berühmtesten Designertaschen der Welt.
Teure Handtaschen sind für Frauen, was Sportwagen für Männer sind. Nicht unbedingt die praktischste Variante – aber eben einfach zum Niederknien. Mit einer berühmten Designertasche tragen wir also täglich einen Lamborghini am Handgelenk. Aber während Autos mit den Jahren an Wert verlieren, kann ein Klassiker wie etwa die Birkin Bag von Hermès ihren Verkaufswert sogar übersteigen – Kultstatus sei Dank. Diese berühmten Modelle haben Modegeschichte geschrieben, die Looks der grössten Stars geschmückt und ihre eigene Fangemeinde bekommen. Ob vintage oder aus dem Designergeschäft, die Investition in einen dieser Klassiker lohnt sich – wenn man sie sich denn leisten kann. Denn sie begleiten uns ein Leben lang und geraten garantiert nie aus der Mode. Der Wert einer Birkin Bag ist übrigens in den letzten 35 Jahren um satte 500 Prozent gestiegen. Das übertrifft sogar den Goldpreis. Jeder Investment-Berater würde uns also zum Kauf raten. Guter Zug!
Wir zeigen Ihnen die berühmtesten Taschen der Welt. Von Fendi bis Chanel, von Hermès bis Dior – allesamt Kultstücke, die in der Modeszene schon mal für weiche Knie sorgen. Wer eines dieser Stücke sein Eigen nennen darf, Glückwunsch! Und für alle anderen gilt: Aus der Ferne bestaunen tut’s auch.
Birkin Bag, Hermès
Manchmal muss man seinen Frust rauslassen. Man weiss ja nie, wer zuhört. Im Fall der britischen Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin war es niemand Geringeres als Hermès-Erbe Jean-Louis Dumas, der 1983 im Flug von Paris nach London neben ihr sass, als sie sich lauthals über ihre zu kleine Tasche beklagte. Noch bevor das Flugzeug landete, waren die ersten Skizzen auf Papier, und wenig später kam die geräumige Birkin Bag 1984 auf den Markt. Heute ist sie die wohl berühmteste Handtasche der Welt, tausendfach kopiert und besonders bei Stars beliebt. Die teuerste Birkin Bag aus diamantenbesetztem Krokodilleder wurde für fast 300’000 Euro bei einer Christie’s Auktion in Hong Kong versteigert. Wer sich das gute Stück leisten will, braucht aber auch Geduld. Gerade mal zwei Taschen können pro Woche von Hand hergestellt werden. Und deswegen wird die Warteliste länger und länger.
Speedy, Louis Vuitton
Wohl kaum ein Klassiker wird so oft kopiert und gefälscht wie die Speedy Bag von Louis Vuitton. Und das spricht doch für die Beliebtheit dieser Designertasche. Der französische Reisegepäck-Spezialist Louis Vuitton brachte 1896 erstmals Taschen aus dem strapazierbaren Monogram Canvas auf den Markt. Das berühmteste Modell, die Speedy Bag, kam in den 30ern in zahlreichen Grössen auf den Markt und hing schon an so manchem Handgelenk – sogar Audrey Hepburn war ein Fan.
Kelly Bag, Hermès
Bereits 1935 wurde das puristische Modell vom Geschäftsführer von Hermès, Robert Dumas, designt – und damals hiess es schlicht „petit sac haut à courroies“. Aber erst als die frischverheiratete Fürstin Grace Kelly 1956 ihren Babybauch mit dieser Tasche vor den Paparazzi versteckte, und das Foto auf dem Titelbild des Life Magazin landete, erhielt die Kelly Bag ihren berühmten Namen und ihren Kultstatus. Und dafür muss man heute saftige 3’500 bis hin zu 60’000 Euro hinblättern. Kult hat eben seinen Preis.
Lady Dior, Dior
Bernadette Chirac, First Lady von Frankreich, suchte 1995 ein Geschenk für Prinzessin Diana, die einen Staatsbesuch angekündigt hatte. Also fertigte Dior innerhalb von 24 Stunden eine Tasche für Lady Diana an – die Lady Dior. Die typische Cannage-Steppung, die rechteckige Form und das am Henkel angehängte Dior-Logo bleiben bis heute bei allen Versionen des Klassikers unverändert. Die Tasche wird während eineinhalb Tagen in aufwendiger Handarbeit gefertigt. Das erklärt den Verkaufspreis zwischen 2’000 und 4’000 Euro, wobei Sonderanfertigungen schon mal gegen 11’000 Euro kosten dürfen. Die Lady Dior inspirierte sogar Künstler wie David Lynch, Patrick Demarchelier oder Peter Lindbergh, die bei der Ausstellung „Lady Dior As Seen By“ das Kultobjekt auf ihre ganz eigene Art interpretierten.
Jackie Bag, Gucci
Eigentlich wurde das von Gucci in den 50ern entworfene Modell „Constance“ getauft. Doch dann zeigte sich die First Lady der Vereinigten Staaten, Stilikone Jackie Kennedy, mit dieser Schultertasche, und natürlich wurde diese in der Folge „Jackie Bag“ genannt und so zum Klassiker. Die teuerste Jackie Bag wurde übrigens für 20’000 Euro verkauft. Schnäppchen.
11.12, Chanel
Gabrielle Chanel war die Königin der Taschen. Kein Wunder, stammt auch die 11.12 aus ihrer Feder. Dieses Modell wartet mit zahlreichen Fächern auf, deren sieben, um genau zu sein, sodass Lippenstift und Puderdose genauso ihren Platz finden wie Briefe und Notizen, die in der Reißverschlusstasche mit der Aufschrift „the secret“ verstaut werden. Natürlich darf die ikonische Metallkette nicht fehlen, die sich je nach Look, Lust und Laune in ihrer Länge verstellen lässt.
Baguette, Fendi
Der Name der Baguette erklärt sich ganz einfach daraus, dass man das gute Stück wie ein französisches Baguette unter den Arm geklemmt tragen kann. Très chic! 1997 wurde die Tasche von Silvia Venturini für Fendi designt. Seiher gab es über tausend Versionen des Klassikers, und spätestens seit Carry Bradshaw die Baguette in „Sex and the City“ trug, gilt sie als It-Bag schlechthin. Die teuerste Fendi Baguette wurde übrigens für circa 6’000 Euro verkauft.