Weil sie Klamotten machen wollten, die stylisch und bequem zugleich sind und auch im Alltag mit einem Kind bestehen, haben die Freundinnen Sharon Krief und Barbara Boccara ihr Label ba&sh gegründet. Ihr Look: cool, edgy, zeitlos. Seit Kurzem gibt es ihre Stücke auch in Zürich im eigenen Shop zu kaufen. Für uns ein Grund, einmal hinter die Kulissen zu schauen und mehr über ba&sh und seine Gründerinnen zu erfahren.
FACES: Wie kam ba&sh zu Stande?
Sharon Krief: Durch unsere enge Freundschaft wollten wir zusammen irgendetwas kreieren. Stein für Stein setzte sich dann das Bild zusammen, bis die Idee eine Modelinie zu gründen, geboren war. Ein Label, das wir selbst tragen und zu einem Preis, den wir selbst bezahlen würden. So ist Ba&sh entstanden.
FACES: Wie war dann das weitere Vorgehen?
Sharon Krief: Wir haben uns gefragt, ob und was auf dem Markt noch fehlt. Und da fehlte sehr wohl was! Es gab die teuren Brands und die billigen Marken. Irgendwas dazwischen gab es nicht. Wir selbst hatten damals nicht so viel Geld, dass wir uns nur mit teuren Labels einkleiden konnten, nur billige Sachen wollten wir aber auch nicht tragen. Also hatten wir uns dazu entschieden, ein Modelabel zu gründen, das trendy ist, Wert auf gute Qualität legt und seine Produkte zu einem fairen Preis vertreibt.
FACES: Können Sie ba&sh in drei Worten beschreiben?
Beide: Feminin, glücklich und cool.
FACES: Wer ist die typisch ba&sh-Frau?
Barbara Boccara: Alle Frauen!
Sharon Krief: Meine Tochter trägt ba&sh, meine Mutter trägt ba&sh. Alle aktiven, femininen Frauen, die das Leben lieben und jeden Moment in vollen Zügen geniessen.
FACES: Wie haben Sie sich beide kennengelernt?
Sharon Krief: Wir hatten einen gemeinsamen Freund. Eines Tages hat mich dieser Freund gefragt, ob es möglich sei, dass Barbara bei mir übernachten würde, weil wir in dieser Zeit in der selber Schule unsere Abschlussprüfungen hatten und Barbara ziemlich weit von der Schule entfernt wohnte. Also sagte ich: „Klar, kein Problem!“, und seitdem sind wir unzertrennlich.
FACES: Was hat Sie schlussendlich dazu bewegt, sich ganz der Mode zu widmen?
Sharon Krief: Wir haben damals unsere Geschäftspartner kenngelernt. Sie mochten unseren Look und glaubten an unser Potential. Sie boten uns ein Büro an und sagten uns, dass sie gute Produktionsfirmen in China und Indien hätten. Dank ihnen konnten wir eine kleine Menge an Kleidern in guter Qualität herstellen. Und so hat dann alles angefangen.
FACES: Wie teilen Sie sich die Arbeit untereinander auf? Sind Sie sich immer einig?
Sharon Krief: Wir sind uns meistens einig. Wenn wir es einmal nicht sind, diskutieren wir es aus, bis wir uns einig sind.
FACES: Also gibt es keinen Streit?
Beide: Nie!
FACES: Würden Sie sich selbst als Workaholic beschreiben?
Sharon Krief: Wir lieben, was wir tun. Wir haben aber auch ein Privatleben. Wir haben Freunde und Familien. Wenn wir abends mit der Arbeit fertig sind, trennen sich unsere Wege aber dennoch nicht. Wir verbringen dann Zeit zusammen und essen zum Beispiel gemeinsam mit unseren Ehemännern und unseren Kindern zu Abend.
Barbara Boccara: Aber da ist die Arbeit dann kein Thema mehr. Wir lieben unsere Arbeit, wenn wir arbeiten müssen, aber danach ist es wichtig, eine Pause zu machen.
FACES: Sie sind beide Mütter. Ist es schwierig, Arbeit und Familienalltag unter einen Hut zu bringen?
Barbara Boccara: Es ist nicht so schwer. Es ist eigentlich nur die richtige Organisation, die es ausmacht. Wenn wir viel reisen müssen, nehmen wir die Kids einfach mit. Man muss die beiden Dinge einfach ein bisschen mixen.
FACES: Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?
Sharon Krief: Vom Leben.
Barbara Boccara: Von überall! Von Magazinen, von den Strassen, unseren Ferien – einfach von überall!
FACES: Wenn jemand ein Kleidungsstück aus Ihrer Kollektion kaufen könnte, welches müsste das sein?
Sharon Krief: Das ist unmöglich! Gerade deshalb haben wir uns dafür entschieden unsere Designs zu fairen Preisen zu verkaufen so, dass man sich eben mehr als nur eine Teil leisten kann.
Barbara: Nehmen Sie das, das Sie am meisten anspricht und am besten zu Ihnen passt.
FACES: Haben Sie vor, in Zukunft mehr Accessoires und Schuhe in Ihre Kollektionen miteinzubeziehen?
Sharon Krief: Ja, daran arbeiten wir momentan sehr stark. Wir möchten vor allem bei den Schuhen und Taschen aufstocken. Aber das ist nicht ganz so einfach.
FACES: Welches Kleidungsstück sollte jede Frau in ihrem Kleiderschrank haben?
Sharon Krief: Ein schwarzes Kleid – sehr elegant.
Barbara Boccara: …und ein gemustertes Kleid.
FACES: An welchem Trend kommen wir diesen Winter nicht vorbei?
Sharon Krief: Wir sind nicht so modeverrückt wie andere Labels. Wir fragen uns nicht so sehr, was gerade in ist. Uns ist wichtiger herauszufinden, was wir selbst gerne nächsten Winter tragen würden und nicht, welches das It-Piece der neuen Saison sein wird. Zum Teil gibt es Kleidungsstücke, die total angesagt sind und die man in jeder Kollektion erwartet. Aber wenn wir es beide nicht tragen würden, kommt es nicht in unsere Kollektion.
FACES: Haben Sie ein persönliches Stilvorbild?
Beide: Wir lieben Kate Moss. Sie ist grossartig! Kate Moss ist Kate Moss.
FACES: Wie würden Sie Ihren eigenen Stil beschreiben?
Barbara Boccara: Es kommt immer auf den Tag an. Manchmal sehr feminin, manchmal cool mit Jeans und Boots.
Sharon Krief: Immer feminin, aber immer auf eine andere Art. Manchmal trage ich Jeans, aber dafür dann heisse High-Heels.
FACES: Welche Brands tragen Sie neben Ihren eigenen Designs?
Sharon Krief: Wir lieben Isabel Marant! Und von den Luxus-Brands mögen wir Chloé sehr gerne.
FACES: Heels oder Flats?
Beide: Heels!
Sharon Krief: Und Flats im Sommer für den Strand. Dort gehen wir nicht mit High-Heels hin.
Barbara Boccara: Manchmal schon. (beide lachen)
FACES: Was ist neben der Mode Ihre Leidenschaft?
Sharon Krief: Wir lieben Musik, Zeit mit Freunden zu verbringen, Party…
Barbara Boccara: …tanzen, die Kinder…
Sharon Krief: Ja natürlich, die Kinder!
FACES: Was macht einen guten Tag aus?
Sharon Krief: Die Frage müsste eher sein: Was macht einen schlechten Tag aus? Denn das ist bei uns sehr selten. Wir sind beide sehr positiv, und wenn eine von uns mal nicht so gut gelaunt ist, muntert die andere sie wieder auf. Somit ist eigentlich fast jeder Tag ein guter Tag.
FACES: Welchen Rat geben Sie jungen Designern, die ihr eigenes Label gründen möchten?
Sharon Krief: Immer an sich selbst zu glauben, und komplett davon überzeugt zu sein von dem, was sie tun.
FACES: Wenn Sie keine Designerinnen wären, was würden Sie tun?
Sharon Krief: Ich habe Jura studiert, daher wäre ich wohl Richterin. Barbara wäre wohl in der PR-Branche tätig, da sie PR als Studienfach hatte.
FACES: Aber Sie sind zufrieden mit Ihrer Entscheidung?
Sharon Krief: Ja definitiv! Das was wir tun macht viel mehr Spass.
FACES: Sie lieben auch das Reisen, richtig?
Sharon Krief: Ja, sehr. Und unsere Arbeit verlangt das auch. Da wir immer zu zweit sind, macht es umso mehr Spass.
FACES: Was war Ihre tollste Reise bisher?
Sharon Krief: Wir lieben London, New York, Los Angeles…
Barbara Boccara: Ibiza!
Sharon Krief: Ibiza natürlich! Aber nicht um zu arbeiten…
Barbara Boccara: Doch. Dort haben wir eine Kollektion entworfen.
Sharon Krief: Stimmt! Sie hat Recht. Und leider haben wir nicht so viel von Zürich gesehen. Aber wenn wir das nächste Mal kommen, schauen wir es uns ein bisschen genauer an.
FACES: Haben Sie ein Travel-Essential?
Sharon Krief: All meine Cremes und mein BaByliss-Streckeisen.
Barbara Boccara: Mein I-Pad.
FACES: Was war das beste Geschenk, das Sie je erhalten haben?
Beide: Diamanten!
FACES: Was wünschen Sie sich für 2016?
Sharon Krief: Wir möchten, dass alle glücklich sind!
Barbara Boccara: Ja, und dass alle ba&sh lieben.
Weitere Informationen zu ba&sh finden Sie hier. Die aktuelle Kollektion ist im eigenen Shop an der Kuttelgasse 3 in Zürich erhältlich.