Über 700 Millionen Streams auf Spotify? Da kann einem schon mal die Luft wegbleiben. Mit dem Song „Breathing“ gelang Malou an der Seite von Ben Böhmer und Nils Hoffmann ein Welthit. Wir haben die Sängerin zu ihren musikalischen Anfängen befragt und uns ein paar Tipps für ihre Heimatstadt Hamburg abgeholt.
Styling: Tu Anh Ngo, Liganord Agency
Make-up & Hair: Lina Mastrangelo
Talent: Malou
Location: Prolight Studios


FACES: Was war der erste Song, den du auf der Gitarre spielen konntest?
Malou: Eine sehr schöne Frage. Der erste Song, den ich auf der Gitarre spielen konnte, war tatsächlich mein eigener. So blöd es vielleicht klingen mag, aber ich habe mir mit etwa 14 Jahren die Gitarre meiner Mama geschnappt und im Internet nachgeguckt, wie man welche Chords spielt. Sobald ich drei davon einigermaßen konnte, fing ich an, Lieder zu komponieren. Dadurch ist der erste eigene Chord entstanden, der heute tatsächlich mein größter Song ist, nämlich „Breathing“ mit Ben Böhmer.
F: Wie hast du dir in der Kindheit das Leben als Musikerin vorgestellt? Und wie ist es jetzt wirklich?
M: Als Kind stand ich gefühlt jeden Tag vor dem Spiegel, hab mir irgendwas geschnappt, das ausgesehen hat wie ein Mikro, zu Rihanna oder Christian Aguilera gesungen und mir vorgestellt, dass ich in einem Stadion voller Leute stehe, die nur meinetwegen gekommen sind. Die Realität sieht in manchen Punkten etwas anders aus, wobei ich tatsächlich schon in mehreren Stadien aufgetreten bin, was wirklich überwältigend war! Allerdings war das ein Gastauftritt und kein eigenes Konzert. Ich reise viel mehr, als ich mir jemals hätte vorstellen können. Sowohl wegen meines eigenen Musikverlages, als auch als Künstlerin und Songwriterin für andere KünstlerInnen.
F: Deine Stimme hört man auf Tracks von Produzenten wie Ben Böhmer, Andhim, Hugel und Diplo. Wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit? Kommen sie mit einem fertigen Stück und bitten dich, Vocals beizutragen? Oder hast du bereits Songs fertig, für die du noch den passenden Beat benötigst?
M: Sowohl als auch. „Breathing“ hatte ich damals allen möglichen Leuten geschickt, um mich zu connecten und zu erklären, dass ich Sängerin und Songwriterin werden möchte. Ich entschied mich dann, Ben Böhmer und Nils Hoffmann den Song zu geben. Die haben dann auf den Text, die Melodie und das Klavier noch zusätzliche Produktion hinzugefügt. Es ist allerdings immer unterschiedlich. Manchmal werden mir Instrumentals geschickt und manchmal schicke ich Ideen zu ProduzentInnen oder KünstlerInnen. Andere Male entstehen Songs gemeinsam in einer Session.
„Ich habe mir mit etwa 14 Jahren die Gitarre meiner Mama geschnappt und im Internet nachgeguckt, wie man welche Chords spielt.“


F: Mit was für Namen möchtest du in Zukunft gerne mal kollaborieren?
M: Auf jeden Fall mit Jungle. Ich habe die Band zum ersten Mal mit 16 Jahren auf dem Dockville Festival gehört und bin seitdem Fan! Und Rufus du Sol ist auch eine Dream Collab von mir.
F: Du kommst ursprünglich aus Hamburg. Wohin würdest du uns schicken, wenn wir zuerst gut essen, danach rauschend feiern und am nächsten Morgen schön entspannen wollen?
M: Ich würde euch in das Restaurant Brücke schicken. Es ist ziemlich exklusiv, aber super entspannt und hat einen sehr tollen und familiären Vibe. Ich gehe dort immer mit meiner Familie hin, wenn ich mal in Hamburg bin. Ich reise super viel, deswegen beschränkt sich die Zeit in Hamburg meist auf ein bis zwei Monate im Jahr, wenn es hochkommt. Feiern tu ich tatsächlich nicht dort. Ich bin so viel unterwegs, dass ich mich ehrlich gesagt freue, wenn ich mal einen Abend entspannen kann. Im Le Méridien kann man wiederum ganz toll entspannen, und das wäre der perfekte Ort für einen Spa-Morning.
F: Wo fühlst du dich am meisten zuhause?
M Hamburg ist meine Heimat. Ich lebe allerdings in Lissabon mit meinem Freund. Er ist die Hälfte des DJ- und Produzenten-Duos Andhim. Ich bin sowohl in Hamburg als auch in Lissabon nicht wirklich häufig, da ich viel zwischen Europa und Amerika pendle. Ich bin überall auf der Welt zuhause, wo meine Liebsten sind.
„Ich bin so viel unterwegs, dass ich mich ehrlich gesagt freue, wenn ich mal einen Abend entspannen kann.“


F: Du bist in diesem Jahr dort live am Coachella aufgetreten: Was sind deine drei Tipps für das perfekte Coachella-Erlebnis?
M: Zeitnah ein Hotel buchen. So blöde es klingen mag: Ein VIP Bändchen holen, denn sonst kann man sich kaum außer auf dem Boden irgendwo hinsetzen. Und nur dann hingehen, wenn du wirklich viele Acts auf der Liste hast, die du sehen möchtest.
F: Als Musikerin musst du dich auch vor der Kamera inszenieren, sei es für Videoclips oder Fotoshootings. Fällt dir das leicht oder performst du lieber deine Songs?
M: Wenn ich vor der Videokamera stehe, ist es ausschließlich für meine eigenen Songs. Mir fällt es inzwischen sehr leicht, aber es hat eine Weile gedauert, um reinzukommen. Jetzt mag ich es super gerne und freue mich jedes Mal sehr drauf.
F: Hast du dir früher Merchandise von Musik-Acts gekauft?
M: Ich hab tatsächlich noch nie Merchandise gekauft. Ich bin sehr Fashion-affin und versteht mich nicht falsch, aber ich bin nicht so der Fan davon etwas zu kaufen, wo ich weiß, dass ich es nicht anziehen werde. Dann mache ich lieber ein tolles Foto mit den KünstlerInnen oder habe eine andere tolle Erinnerung daran.
F: Hast du ein Kleidungsstück, das auf jede Reise mit muss?
M: Ja, meine gemütlichen Schuhe, die ich sogar auf der Bühne anziehe (lacht).
F: Wenn du die CEO vom gesamten Musikgeschäft wärst: Was würdest du am ersten Tag ändern, um es für alle Beteiligten zu verbessern?
M: Wie vorhin erwähnt, habe ich vor Jahren meinen eigenen Musikverlag gegründet. Es gibt viele Themen, die geändert werden sollten, sowohl rein geschäftlich bis hin zum zwischenmenschlichen Umgang, besonders in sexueller Hinsicht.


MALOU
Sie gibt dem Techno Seele: Malou ist die Stimme von einigen der größten Hits, die das Electro-Genre in den vergangenen Monaten hervorgebracht hat. Insbesondere ihre Kollaboration mit dem deutschen Landsmann Ben Böhmer erreicht ein Millionenpublikum –sowohl auf Streaming- Plattformen, als auch bei Live Performances wie beispielsweise an der Street Parade in Zürich oder dem Coachella Festival in Kalifornien.
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