Die Welt der Uhren ist faszinierend – aber oftmals undurchschaubar. Dies hat vor allem damit zu tun, dass auf verschiedenen Blogs und in Onlineshops Uhren mit ausgefallenen Namen angeboten werden. Da liest man, dass man Chronographen zum besten Preis kaufen kann oder bestimmte Cosmographen für wenig Geld erhältlich sind.
Doch was hat es mit diesen Bezeichnungen auf sich? Hier erklären wir, was man unter Chronographen, Chronometern und Cosmographen versteht und worin sich diese Uhren unterscheiden.
Chronometer: in der Schweiz geprüft
Chronometer sind besonders präzise Uhren, die abhängig von Temperatur und Lage nur sehr geringe Gangabweichungen zeigen. Chronometer gehen auf Marineuhren zurück, die speziell für die Schifffahrt entwickelt wurden. Sie sollten den präzisen Längengrad auf hoher See bestimmen können.
Damit sich ein Chronometer auch als solcher bezeichnen darf, muss die Uhr zuerst einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. Dafür zuständig ist die COSC in La Chaux-de-Fonds. Dabei darf die Gangabweichung pro Tag maximal -4/+6 Sekunden betragen.
Chronographen: der Mond lässt grüßen
Der Chronograph ist die wohl am weitesten verbreitete und auch beliebteste Uhr, die Sammlerherzen höher schlagen lässt. Chronographen zeichnen sich durch ihre Stoppuhrfunktion aus. Charakteristisch für diesen Typus Armbanduhr sind die zwei neben der Krone angeordneten Taster (sogenannte Drücker) sowie mehrere kleinere Zifferblätter, die auch als Totalisatoren bezeichnet werden. Als Erfinder des Chronographen gilt der Franzose Louis Moinet, der seinen Zeitmesser jedoch als „compteur de tierces“ (Terzzähler) bezeichnete. Nur wenige Jahre später präsentierte ein weiterer Uhrmacher eine Uhr mit Stoppfunktion: Nicolas Mathieu Rieussec gab seiner Erfindung den Namen „Chronograph“. Die Nicolas-Rieussec-Kollektion des berühmten Herstellers Montblanc wurde ihm zu Ehren benannt.
1969 brachten Zenith und Seiko sowie eine Gruppe, die aus den Herstellern Heuer, Breitling, Dubois-Dépraz und Büren bestand, fast gleichzeitig den ersten in Serie hergestellten Chronographen mit Automatikaufzug auf den Markt. Später wurde er von den neu aufgekommenen Quarzuhren verdrängt, bevor er Mitte der 1980er-Jahre ein wahres Comeback erlebte. Der Chronograph entwickelte sich zu einem Statussymbol. Einige Modelle sind zu wahren Legenden geworden und erfreuen sich unter Fans und Sammlern großer Beliebtheit.
Omega Speedmaster
Sie wird liebevoll „Speedy“ genannt und hat es bis in den Weltraum geschafft: Die Omega Speedmaster wurde als Racing-Uhr konzipiert und erlangte durch ihre Ausflüge in den Weltraum Berühmtheit. 1969 nahm der Astronaut Buzz Aldrin seine Speedmaster mit auf den Mond. Ein Jahr später war sie am Handgelenk des Astronauten Ed White zu sehen. Als bei der Apollo-13-Mission sämtliche Navigationssysteme ausgefallen waren, rettete die Omega Speedmaster der Besatzung des Shuttles das Leben.
Cosmographen: exklusive Modelle aus dem Hause Rolex
Die Bezeichnung Cosmograph wurde eigens von Rolex für seine Uhren mit Mondphasenanzeige und Kalenderfunktion ersonnen. Heute ist damit die Rolex Daytona gemeint, bei der es sich eigentlich um einen Chronographen mit Zusatzfunktionen handelt. Daytona-Fans sprechen auch von einem „Chronographen der Superlative“.
Rolex Daytona
Entwickelt wurde die Rolex Daytona eigens für Rennfahrer. Als sie 1963 erhältlich war, sorgte die elegante Uhr für Furore. Bis heute hat sie nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt, was nicht zuletzt auf die kleinen Veränderungen zurückzuführen ist, die Rolex im Laufe der Jahre an dem Kultmodell vorgenommen hat. Dank der Kombination aus Tachymeter-Lünette und Stoppfunktion kann man beim Autofahren die Geschwindigkeit messen. Unter Sammlern ist die Perpetual Cosmograph Daytona aus Edelstahl besonders begehrt.