Ist man im Penthouse freier als im Parterre? Die bessere Aussicht hat man allemal. Wie die Götter auf dem Olymp wohnt der Mensch am liebsten ganz weit oben, da, wo der Himmel die Nasenspitze berührt und wo ihm kein anderer den Blick auf die Wolken versperrt. Letztlich ist der Grund für vermehrte Dachwohnungen allerdings unromantischer als ein Strauss Plastik-Rosen am Valentinstag: Platznot. Beim Betrachten der Bilder aus Manuela Roths Buch „Masterpieces: Roof Architeture + Design“ lässt sich letzterer jedoch ganz gut verdrängen.
Klient: Diane von Furstenberg
Architekt: Work Architecture Company
Fertigstellung: 2007
Fläche: 2’785 m2
Nutzung: Büro und Showroom
Materialien: Glas, Stahl, Aluminium, Gras
www.work.ac
Die sechsstöckige, hinter zwei denkmalgeschützten Fassaden errichtete Struktur beherbergt einen Flagship-Store, einen flexiblen Show-/Eventroom, Büros, Vorstandsetage und ein privates Penthouse-Apartment. Eine ikonische Geste vereint diese Raumvielfalt: ein Treppenaufgang, der vom Dach aus Licht sammelt und es bis in den letzten Winkel des Innenraums verteilt. Dieser Lichtschacht führt diagonal vom Erdgeschoss hoch zum „Diamanten“, einem facettierten, aus Glas gestalteten Dachaufbau. Um den natürlichen Lichteinfall zu maximieren, wurde der Diamant mit Heliostatspiegeln ausgestattet. Anstatt neue Elemente hinter der historischen Fassade zu verbergen, kommunizieren moderne Materialien und renovierte Elemente.
Nomiya, Paris, Frankreich
Klient: Electrolux und Le Palais de Tokyo
Architekt: Pascal Grasso / ein künstlerisches Projekt von Laurent Grasso
Fertigstellung: 2009
Fläche: 63 m2
Nutzung: Restaurant
Materialien: Glas, Metall, Corian
www.pascalgrasso.com
Das temporäre, mobile Restaurant befindet sich auf dem Dach des Museums „Le Palais de Tokyo“. Sein Name steht für sehr kleine Restaurants in Japan. Die Konstruktion mit einem Essbereich für zwölf Gäste bietet einen Panoramablick über Seine und Eiffelturm. Das Restaurant besteht aus einem Glaskasten und einer perforierten Metallabschirmung für den zentralen Kochbereich. Die 18 Meter lange Konstruktion wurde teilweise in der Werft von Charbourg in Nordfrankreich vorgefertigt, in zwei Teilen nach Paris transportiert und auf dem Dach des „Le Palais de Tokyo“ zusammengebaut. Zwischen Metallhaut und Glaskern leuchten farbige LEDs. Das Restaurant ist mit weissen Corian-Möbeln ausgestattet.
Bondi Penthouse, Bondi, Australien
Klient: privat
Architekt: MPR Design Group
Fertigstellung: 2010
Fläche: 215 m2
Nutzung: Privatwohnung
Materialien: Alucobond-Platten
www.mprdg.com
Das Penthouse befindet sich auf dem Dach eines Gebäudes aus den 1920er Jahren. Zu der von der Strasse kaum sichtbaren Erweiterung gehört eine grosse Sonnenterrasse mit Meerblick und ein Swimmingpool. Von aussen unterscheidet der neue Anbau klar zwischen „neu“ und „alt“. Er charakterisiert sich durch eine weisse Metallfassade und bildet einen Kontrast zum bestehenden Gebäude. Die drei Schlafräume liegen auf der Nordseite, die eine Aussicht auf Bondi Beach bietet. Ein offener Wohnbereich geht fliessend in die Terrasse über. Küche und Waschküche befinden sich auf der Südseite. Ein langer Durchgangsflur lässt natürliches Licht bis in die tiefsten Winkel der Wohnung fallen und verbindet die Schlafräume mit dem Wohnbereich.
Klient: A/B Birkegade
Architekt: JDS Architects
Fertigstellung: 2011
Fläche: 900 m2
Nutzung: Privatwohnung
Materialien: Holz, Aluminium, Glas, recycelter Kautschuk, Gras
www.jdsa.eu
Die Leitidee war die Errichtung eines „fehlenden Gartens“ zusammen mit drei neuen Penthäusern auf einem bestehenden Wohnblock in Kopenhagen. JDS Architekten gestalteten den Dachgarten als einen funktionalen Raum und eine damit verbundene Materialität. Dies beweisen ein Spielplatz, eine Hängebrücke, ein begrünter Hügel, eine Aussichtsplattform, eine Aussenküche und ein Grillplatz sowie eine ruhigere Holzterrasse. Das Konzept besteht aus der Optimierung und der vollen Ausschöpfung des Standortes. Es beschränkt sich nicht auf den Bau von drei neuen Wohnungen, sondern schafft zusätzlich einen nützlichen Dachgarten und eine schöne Landschaft für die Anwohner.
Klient: privat
Architekt: Florian Danner
Fertigstellung: 2009
Fläche: 196 m2
Nutzung: Privatwohnung
Materialien: Holz, Stahl, Polyurethan, Glas
Dieser Entwurf basiert auf einer mit einer lichtgrauen Polyurethanhaut überzogenen, s-förmig geschwungenen, hyperbolisch geformten Schale, welche als Boden, Wand und Dach dient. Das historische Gebäude wird durch einen Natursteinboden abgeschlossen, der gleichzeitig das Fundament des zweigeschossigen Dachaufbaus bildet. Grosse Fensterflächen und weitläufige Dachterrassen ermöglichen ein unmittelbares Erleben der Stadtlandschaft, die damit ein integraler Bestandteil des täglichen Wohngefühls wird. Die stimmige Form fügt sich mutig und selbstbewusst in das Stadtbild ein und akzentuiert den historistischen Kontext, ohne ihn zu dominieren.
Ozuluama Residence, Mexiko Stadt, Mexiko
Klient: privat
Architekt: Architects Collective
Fertigstellung: 2008
Fläche: 150 m2
Nutzung: Privatwohnung
Materialien: Stahlrahmen, Corian, Santo-Tomas-Marmor
www.ac.co.at
Das neue Penthouse erscheint wie eine nomadische Konstruktion, die über der Stadtlandschaft schwebt. Die origamihafte Struktur reflektiert die permanente Bewegung der Bewohner. Das neue Gebäude besteht aus einem Stahlbau, dessen gesamte Gebäudehülle mit Corian-Acryl-Polymer-Platten verkleidet ist. Es ist das erste Mal, dass das Material als Gebäudehülle verwendet wird. Durch die Anordnung der Vordächer, die Orientierung der Innenräume und Öffnungen sowie die Dachform entsteht ein angenehmes und individuell steuerbares Raumklima. Die Innenböden, Terrassen und Treppen sind mit grauem Santo Tomas Marmor belegt, der in vielen Kirchen und der U-Bahn von Mexico City benutzt wird.
The Cube, Mailand, Italien
Klient: Electrolux, Stockholm
Architekt: Park Associati
Fertigstellung: 2011
Fläche: 140 m2
Nutzung: Restaurant
Materialien: Corian, Glas, Aluminium, Holz
www.parkassociati.com
The Cube ist ein temporäres, kleines Restaurant. Park Associati konzipierten einen relativ einfach auf- und abbaubaren Pavillon. Seine Leichtigkeit wird durch seine weisse Farbe betont und eine lasergeschnittene, als äussere Fassade dienende „Aluminiumhaut“ verleiht ihm Dynamik. Die Basis des Gebäudes wurde mit Rücksicht auf den Baugrund leicht erhöht und hebt so die Idee der Leichtigkeit hervor. 18 Gäste finden in einem offenen Raum mit offener Küche Platz und geniessen eine herrliche Sicht auf die Piazza del Duomo, nur ein paar Meter von den Domspitzen entfernt, gegenüber dem Palazzo Reale. Im Inneren findet man modernste Technik bei Beleuchtung, Beheizung, Soundsystem und – unübersehbar – der Küchenausstattung.
Penthouse Las Palmas, Rotterdam, Niederlande
Klient: oBR ontwikkelings Bedrijf Rotterdam and oVG Projectontwikkeling
Architekt:Benthem Crouwel Architekten
Fertigstellung: 2008
Fläche: 2’500 m2
Nutzung: Büro
Materialien: Aluminium, perforiertes Metall, Leder
www.benthemcrouwel.nl
Das ehemalige Werkstattgebäude liegt zwischen Hochhausprojekten von Rem Koolhaas, Norman Foster und Renzo Piano. Das komplett restaurierte Gebäude wurde mit einem hochmodernen Penthouse ergänzt, in dem sich Büroräume befinden. Als Blickfang verankert das Penthouse den sanierten „las Palmas“-Komplex in der Skyline des Wilhelminapiers, dem zukünftigen Manhattan der Niederlande. Mit einer Fläche von 2’500 Quadratmetern erhebt sich das Penthouse über der Dachfläche, seine schlanken Stützen variieren im Winkel und ermöglichen so eine optimale Verteilung der Kräfte auf die Struktur des darunter gelegenen Lagerhauses. Das Dach des bestehenden Gebäudes dient als Garten für das zweigeschossige Büro.
ROOF
Mehr Menschen, weniger Platz. Deshalb bauen wir in die Höhe und schaffen dort Schmuckstücke, die Manuela Roth in ihrem Buch „Masterpieces: Roof Architecture + Design“ zusammenfasst. Es sind Wohnungen an bester Lage und mit Aussicht über Städte, deren blosse Erwähnung bereits Träume beschert. Manuela Roth, „Masterpieces: Roof Architecture + Design“, Braun, ca. 40.–