Einfach alles stehen und liegen lassen und in ein verwunschenes Dorf in Italien auswandern – das wär‘s. Im bestens versteckten La Darbia Hotel beim Lago d’Orta im Nordpiemont lässt sich diese Fantasie ausleben. In 20 Wohnungen, jede mit ihrem eigenen Charakter und Grundriss, lässt sich der italienische Lifestyle bei See- und Bergblick genießen. Das Gründer- und Brüderpaar Gian Carlo und Matteo Primatesta war ursprünglich in der Architektur tätig, bevor sie das La Darbia in ein verborgenes Paradies und einen echten Geheimtipp verwandelten.
FACES: Wie sind Sie zur Hotellerie gekommen?
Matteo Primatesta: Durch Zufall.
Oberhalb unseres Hotels La Darbia befindet sich ein Anwesen mit einer Wohnanlage, die wir vor vielen Jahren als Architekten und Bauherren realisiert haben.
Von dort hat man einen fantastischen Blick auf den Lago d’Orta.
Im Jahr 2008 – im Zuge der internationalen Finanzkrise, die auch den Immobilienmarkt und damit indirekt uns als Architekten betraf – entschlossen wir uns, beruflich neue Wege zu gehen.
Als uns das völlig verwilderte und vernachlässigte Grundstück unterhalb des Wohnkomplexes zum Kauf angeboten wurde, waren wir zunächst skeptisch.
Gian Carlo Primatesta: Aber da war dieser unvergleichliche Blick auf den See…
Wir hatten die Vision einer einmaligen, unkonventionellen Unterkunft am Lago d’Orta.
Also beschlossen wir – mehr intuitiv als rational – das Anwesen zu kaufen.
Das war die Geburtsstunde von La Darbia, und wir haben den Sprung ins kalte Wasser bisher keine Sekunde lang bereut.
FACES: Wie beschreiben Sie Ihr Hotel in einem Satz?
Gian Carlo Primatesta: Ein verzauberter Ort zwischen See und Himmel, den man, hat man ihn einmal erlebt, nicht mehr aus dem Kopf kriegt.
FACES: Führen Sie uns durch die Entwicklung Ihres Hotels von der Idee bis zum fertigen Resort.
Matteo Primatesta: Es war ein Abenteuer und ein inspirierender Learning-by-Doing-Prozess.
Die Tatsache, dass wir keine professionellen Hoteliers waren, half uns, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und zwang uns, unseren eigenen Weg zu gehen.
Das Ergebnis ist ein Ort, der definitiv einzigartig ist.
FACES: Nennen Sie uns drei Gründe, weshalb wir unbedingt bei Ihnen übernachten sollten.
Gian Carlo Primatesta: Der atemberaubende Blick auf den See, ein geschmackvolles Erlebnis – sowohl kulinarisch als auch ästhetisch – und die entspannte Dolce-Vita-Atmosphäre.
„Wir haben den Sprung ins kalte Wasser bisher keine Sekunde lang bereut.“
FACES: Woran müssen Hoteliers denken, worüber sich andere keine Gedanken machen?
Matteo Primatesta: An alle unvorhersehbaren Elemente, die in irgendeiner Weise die Zufriedenheit der Gäste beeinflussen können.
Auch an jene, die sich unserem Einfluss entziehen.
FACES: Worüber machen Sie sich zu viele Sorgen?
Gian Carlo Primatesta: All die winzig kleinen Details, die aber einen großen Unterschied machen.
FACES: Wie sind Sie als Chefs?
Matteo Primatesta: Da fragen Sie lieber unsere MitarbeiterInnen! (lacht)
FACES: Was macht eine gute GastgeberIn aus?
Matteo Primatesta: Ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Aufgeschlossenheit.
Gian Carlo Primatesta: Außerdem braucht es ein gesundes Gleichgewicht zwischen Perfektionismus, Flexibilität und dem ständigen Bedürfnis nach Weiterentwicklung.
FACES: Welche Gäste mögen Sie am liebsten?
Gian Carlo Primatesta: Diejenigen, die neugierig sind.
Die unseren Ort in all seinen Stimmungen und Nuancen erleben und wahrnehmen wollen.
FACES: Was können Sie bei Gästen nicht leiden?
Matteo Primatesta: Wir haben zum Glück wirklich wunderbare Gäste, und es ist für uns erfüllend, sie glücklich zu sehen.
„Die Tatsache, dass wir keine professionellen Hoteliers waren, half uns, die Dinge
aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.“
FACES: Was ist Ihr Anspruch an Ihr Hotel?
Gian Carlo Primatesta: Was ich von La Darbia erwarte, ist das, was ich auch von mir selbst erwarte: Die Möglichkeit, sich stetig weiterzuentwickeln.
FACES: Wie haben sich die Ansprüche Ihrer Gäste in den vergangenen Jahren verändert?
Matteo Primatesta: Es hat eine Verlagerung stattgefunden: Vom reinen Bedürfnis nach einer Unterkunft hin zum Bedürfnis nach Urlaubserlebnissen, die alle Sinne ansprechen und eine neue Definition von Luxus bieten.
FACES: Welche Geschichte aus Ihrem Alltag als Gastgeber müssen Sie uns unbedingt erzählen?
Matteo Primatesta: Da gibt es durchaus einige filmreife Episoden, aber wir verraten nichts!
FACES: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst auswärts übernachten?
Gian Carlo Primatesta: Auf eine ungezwungene Atmosphäre, bei der aber die Hingabe zu exzellentem Service und beeindruckender Ästhetik zu spüren ist.
FACES: Was unterscheidet ein gutes von einem grandiosen Hotel?
Matteo Primatesta: Ein grandioses Hotel ist ein Ort, der über den Tellerrand hinausblickt, um Emotionen zu wecken.
FACES: Wo steht Ihr eigenes Bett?
Matteo Primatesta: In einem kleinen Dorf.
Gian Carlo Primatesta: In einem Haus mit Seeblick.
La Darbia
Wo in der Natur entspannt es sich am besten? Am See, im Wald, oder doch mit Bergblick? Das Apartmenthotel La Darbia hat den Location-Jackpot geknackt und bietet unentschlossenen NaturliebhaberInnen alles, was das Herz begehrt. Oberhalb des beschaulichen Städtchens Orta San Giulio lernt man, was Entschleunigung wirklich bedeutet. In den 20 Wohnungen gibt es genügend Privatsphäre und doch wird man von den GastgeberInnen stets umsorgt. Etwa mit dem morgendlichen Frühstückskorb, der direkt vor die Tür geliefert wird. Ein Salzwasserpool und das hauseigene Restaurant inklusive Winetastings sorgen für Abwechslung, wenn man doch mal genug Me-Time hatte. Das ist la dolce vita!
Das halten Gian Carlo und Matteo Primatesta von…
Kreuzfahrtschiffen:
Definitiv nicht unsere Art von Traumurlaub.
Buffet-Essen:
Entspannt an einem Tisch zu sitzen und eine Mahlzeit zu genießen, ist ein wunder-bares Ritual.
Wenn man ständig aufstehen und anstehen muss, um sein nächstes Gericht zu bekommen, wird alles viel zu hektisch.
All-inclusive:
Auch nicht für uns.
Es schmälert das Bewusstsein für die Wertigkeit einer Dienstleistung oder eines Gastfreundschaftskonzepts.
Trinkgeld:
Sehr wichtig.
Es ist eine wertschätzende Geste, jemandem Anerkennung für seine Bemühungen um ein hervorragendes Erlebnis zu zollen.
Dankbarkeit schafft gesunde, achtsame MitarbeiterInnen.
Hunden im Restaurant und im Hotel:
Da haben wir unterschiedliche Sichtweisen.
(lachen)
Kindern im Restaurant und im Hotel:
Natürlich
Animateuren:
Nicht im La Darbia.
Unsere Gäste wissen auch so, wie sie ihre Zeit genießen können.
Dresscodes:
So lange Jeans und Turnschuhe trotzdem immer noch erlaubt sind, können wir mit einem Dresscode leben.
(lachen)
TripAdvisor:
Schöner und konstruktiver ist es, wenn die Gäste ihr Feedback im Gespräch mit uns vor Ort abgeben.
Da kommen oft tolle Anregungen.
ONLINE TRAVEL AGENCIES:
Wir arbeiten vor allem mit ausgewählten Portalen, die sich in kleinen, feinen Nischen bewegen
Nachhaltigkeit:
Wir glauben fest daran, dass es wichtig ist, die lokalen Ressourcen zu erhalten – Handwerkskunst, Materialien und traditionelles Know-how.
SHARING ECONOMIES:
Ein kluger Ansatz für das tägliche Leben, der die individuellen Bedürfnisse berücksichtigt, aber auch das Potenzial einer Gruppe nutzt.
Eine große Chance aus ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Sicht.
FachkrÄftemangel:
Fähigkeiten können gelehrt und erworben werden.
Wenn Sie also ein verborgenes Talent und Potenzial in Ihren Mitarbeiter-Innen sehen, sollten Sie Wege finden, ihren Enthusiasmus zu steigern und diese Fähigkeiten zu vertiefen.
Wenn wir schon beim Reisen sind… Auf diese Travel-Essentials wollen wir nicht verzichten.
Herbstferien am Lago d’Orta? Dann aber nichts wie los und ein Zimmer buchen!
Fotos: © Tobias Kaser, Mats Ramus