Wir verzichten auf Hollywood und feiern die kleinen Sterne im Showbusiness mit viel Popcorn, denn diese Independent-Movies sind weit erfolgreicher als so manche Grossproduktion. Wir richten die Spotlights auf diese Low-Budget-Filme!
Es sind die aufwendigen Filmkulissen oder hochrangige, die dem Filmbudget ordentlich einschenken. Abseits von Hollywoods Grossproduktionen gibt’s aber kleine Independent-Produktionen, die mit weit weniger Kosten auskommen. Unbekannte Schauspieler, Naturkulissen, selbstgefilmte Szenen – so bringt man die Ausgaben aufs absolute Minimum. Ein kleines Budget zieht aber nicht automatisch auch wenig Erfolg nach sich – im Gegenteil. Schwimmen Sie mit uns gegen den Mainstream, denn wir zeigen Ihnen die erfolgreichsten Low-Budget-Produktionen.
The Blair Witch Project (1999) $60’000 / $248’639’000
Im Netz sorgte der US-amerikanische Horrorfilm bereits vor seinem Kinoauftritt für Gänsehaut. Es war nicht klar, ob es sich um eine Dokumentation oder einen Spielfilm handelt. So finanzierte sich die Promotion für den Gruselstreifen von ganz alleine und spielte ganze 248 Milliarden Dollar ein. Auch die Dreharbeiten waren aussergewöhnlich: drei Schauspieler im Wald, ausgerüstet mit einer Hand-Videokamera, acht Tage Zeit und Anweisungen per Handsprechfunkgerät vom Regisseur.
Paranormal Activity (2007) $15′000 / $193’356’000
Bleiben wir gerade in dieser Kategorie „handgeführte Videokamera“ und führen die Liste mit „Paranormal Activity“ weiter, der seine Weltpremiere auf dem Screamfest Film Festival in Amerika feierte. Die Idee für diese insgesamt vier Streifen hatte ausgerechnet Angsthase himself Oren Peli. Er selbst behauptete: „Die Ungeschütztheit beim Schlafen ist eine der primitivsten Ängste des Menschen.“ Voila – eine Idee, die insgesamt 108 Millionen Dollar einspielte.
Mad Max (1979) $200’000 / $100’000’000
Der Konflikt einer Rockerbande in Australien wurde bewusst mit einem geringen Budget geplant. Hierzu kam, dass der Regisseur George Miller für die Verfolgungsjagd seinen eigenen Wohnwagen einsetzte. Die Stunts waren so unspektakulär, dass das Lexikon des Internationalen Films den Actionfilm wie folget zusammenfasste: „Ein Albtraum aus Gewalt, Blut, Schrott und Grauen, der nicht entlarvend wirkt, weil der Film selbst der Faszination der Gewalt erliegt.“ Kann allen egal sein, denn der Film spielte rund 99’550’000 Dollar ein.
Super Size Me (2004) $65’000 / $20’641’000
Der US-amerikanische Dokumentarfilm nahm sich McDonald’s als Zielscheibe und zeigte uns im Selbstexperiment von Morgan Spurlock, dass deren Produkte die Hauptgründe des Übergewichts in den USA sind. Der Film kurbelte die Diskussionen rund um Ernährung und Fast Food an und heimste zahlreiche Nominierungen und 2005 dann den Golden Satellite Award als Best Motion Picture Documentary ein!
Saw (2004) $1’200’000 / $104’727’000
Dieser Horror-Thriller-Streifen ist in nur 18 Drehtagen entstanden und stiess in kurzer Zeit weltweit auf eine riesige Resonanz. Die Filmemacher reagierten mit weiteren fünf Fortsetzungen. Fans freuen sich, schliesslich gibt’s mittlerweile sogar Kreuzfahrtschiffe, die die Drehorte der Filmreihe ansteuern. Bald soll ein weiterer Teil mit dem Titel „Saw Legacy“ folgen.
Bronson (2009) $230‚000 / $2’261’000
Zurückführend auf die Tatsache, dass die Verfilmung des wohl brutalsten Häftlings in Grossbritannien, Charles Bronson, nur in Gefangenschaft stattfindet, mussten die Kulissen nicht oft verändert werden – der Grund für die niedrigen Kosten.
Halloween (1978) $325’000 / $47’000’000
Dem Horrorfilm mit Originaltitel „The Babysitter Murders“ gewährten die unbekannten Filmproduzenten Irwin Yablans und Moustapha Akkad ein geringes Budget. In rund drei Wochen waren die Aufnahmen zum Film im Kasten, und die Kosten blieben niedrig. Das bekannteste Requisit, die Maske des Killers, kaufte die Filmcrew beispielsweise für den lachhaften Preis von 1,98 Dollar.
Rocky (1976) $1’000’000 / $225’000’000
Der klassische American Dream darf bei uns nicht fehlen. Hier kommt „Rocky“ ins Spiel. Der damals verarmte 28-jährige Sylvester Stallone verfasste das Drehbuch für den wohl berühmtesten Boxerfilm der Welt. Dieses wurde 1975 überarbeitet, und Stallone einigte sich mit dem Filmstudio auf eine Summe von 300’000 US-Dollar. Der Deal seines Lebens war jedoch, dass er auch am Einspielergebnis des Streifens mit 10% beteiligt war.
My Big Fat Greek Wedding (2002) $5’000’000 / $368’744’000
Auch eine Komödie bereichert unsere Liste. Der Erfolg von „My Big Fat Greek Wedding“ zog die Serie „My Big Fat Greek Life“ nach sich, die sich trotz des Mitwirkens vieler Darsteller aus dem Film zum Flop entwickelte und schon nach sieben Folgen abgesetzt wurde. Der Film jedoch konnte die Stange halten, wurde mehrmals nominiert und gewann 2003 den People’s Choice Award für die beste Komödie.
Slumdog Millionaire (2008) $15’000’000 / $377’911’000
Hier klingelte nicht nur die Kinokasse ordentlich. „Slumdog Millionaire“ wurde überdies mit acht Oscars ausgezeichnet. Der Film stützt sich auf den 2005 erschienen Roman „Q&A“ (questions and answers) von Vikas Swarup. Um das Drehbuch zu verbessern, reiste der Drehbuchautor Simon Beaufoy drei Mal nach Indien und befragte dort Strassenkinder. Die zwei Hauptdrehorte waren unter anderem die Slums in Mumbai und der Stadtteil Juhu.
Little Miss Sunshine (2006) $8’000’000 / $100’523’000
Die Tragikomödie wurde von Drehbuchautor Michael Arndt mit rund hundert Entwürfen während eines Jahres verfasst. Das Drehbuch fand erst keinen Anklang. Die Realisierung fand dennoch statt und dauerte rund fünf Jahre. Hierbei rechneten alle Beteiligten mit einem geringen Erfolg, da weder bekannte Schauspieler noch erfolgreiche Regisseure an der Verfilmung beteiligt waren. Alles kam anders, und die Fox Searchlight Pictures kauften die Filmrechte für über zehn Millionen Dollar.
Juno (2007) $7’500’000 / $231’412’000
Das kanadisch-amerikanische Melodrama „Juno“ wurde zum grossen Teil in Vancouver und in Orten von British Columbia gedreht. Der Streifen behandelt Schwangerschaft, Abtreibung und Freundschaft, wobei auch die Filmmusik eine zentrale Rolle spielte.
The Conjuring (2013) $20’000’000 / $318’000’000
Die paranormalen Aktivitäten in einem Farmhaus in Harrisville wurden in einem Drehbuch von Chad Hayes und Carey Hayes erfasst und in 112 Spielminuten wiedergegeben. Auch hier ist es gelungen, den Geister-Grusel Streifen ohne bekannte Schauspielerbesetzung in einen Kassenknüller zu verwandeln.
The King’s Speech (2010) $15’000’000 / $414’212’000
Das Drehbuch für die britische Filmbiografie entstand bereits in den frühen 1980er Jahren, wurde jedoch erst 2006 als Theaterstück aufgeführt und 2010 als Film realisiert. Die Dreharbeiten dauerten ein Jahr – aber der Aufwand hat sich sichtlich gelohnt. Denn 2010 gewann die Verfilmung des Lebens des britischen Königs Georg VI. den Oscar in vier Kategorien.
Open Water (2003) $500’000 / $54’668’000
Dieser Thriller von Chris Kentis stützt sich auf das Schicksal eines Ehepaars, das auf einem Tauchausflug auf offener See vergessen und nie mehr gefunden wurde. Die Aufnahmen zum Film erfolgten in den Wässern der Karibik. Neben dem grossen Erfolg erntete der Film aber auch eine Menge Kritik.