Seinen Durchbruch feierte Sylvester Stallone mit dem Boxer-Drama „Rocky“, dessen Drehbuch er selbst verfasste. Inspiriert hatte ihn dazu ein Kampf der Boxer Chuck Wepner und Muhammad Ali. Der Film wurde schließlich mit einem Budget von 1.1 Millionen Dollar realisiert und 1976 zum Kinoerfolg und Stallone über Nacht berühmt. „Rocky“ wurde 1977 für zehn Oscars nominiert und gewann in den Kategorien bester Film, beste Regie und bester Schnitt, Stallone selbst wurde als bester Hauptdarsteller und für das beste Originaldrehbuch nominiert.
Stallone bemühte sich immer wieder um Charakterrollen. Diejenige im Film „Cop Land“ war ihm so wichtig, dass er nach Anweisungen des Regisseurs 41 Pfund an Gewicht zunahm und auf seine übliche Millionengage verzichtete. Die Extrapfunde erreichte er dank Pancakes, die laut ihm so groß waren wie Wagenräder.
Das ursprüngliche Skript für „Rocky“ schrieb Sylvester Stallone selbst – doch ganze 90 Prozent des Drehbuchs wurden verändert. Die Gründe dafür: Es war zu düster, Rocky Balboa ein unsympathischer Antiheld, sein Trainer Michey ein Rassist und das Ende zu wenig hollywoodtauglich.
Vater Stallone riet seinem Junior: „Du bist nicht als Leuchte auf die Welt gekommen, also solltest du besser deinen Körper trainieren.“ Dies brachte Sylvester zwar zum Sport und daraufhin zum Schauspiel, allerdings hatte der Vater Unrecht. Denn Slys IQ liegt bei 141 Punkten.
Rockys Trainingsstrecke in Philadelphia ist laut einer Analyse rund 48 Kilo-meter lang. Das sind knapp sechs Kilometer mehr als die Länge eines Marathon.
Sylvester Stallone und die Kunst
Stallones Leidenschaft ist die Kunst. Er malt seit über 40 Jahren, wollte mit seinen Werken jedoch nie an die Öffentlichkeit. Sein Vorbild: Leonardo Da Vinci. Die Gesamtzahl der Werke schätzt er auf 200 bis 300. Die Verkaufspreise bewegen sich zwischen 50’000 und 150’000 Dollar.
Stallone lag wegen eines Knock-outs durch Dolph Lundgren in „Rocky IV“ ganze fünf Tage auf der Intensivstation, weil die Kampfszene so realistisch wie möglich dargestellt werden sollte. Dies war nicht der einzige Spital-aufenthalt: Nach einem Wettbewerb im Bank-drücken musste Sly mit 160 Stichen genäht werden und hat zudem seit den Dreharbeiten zu „Expendables“ eine Metalplatte im Hals.
Sylvester Stallone verfasste insgesamt 21 Dreh-bücher und drehte 46 Filme, die über die Jahre hinweg über eine Milliarde Dollar einspielten.
Sylvester Stallone – vom Obdachlosen zum Megastar
Slys erstes Schauspiel-Engagement war der Soft-Porno „The Party at Kitty and Stud’s“ (1970). Für diese Rolle erhielt der damals obdachlose Stallone 200 Dollar. Seine höchste Gage betrug 20 Millionen Dollar, die er gleich zwei Mal kassierte – nämlich einmal für „Driven“ (2001) und danach ein Jahr später für „D-Tox“. Vor „Rocky“ arbeitete Stallone im Central Park und war dort verantwortlich für die Reinigung der Löwengehege. Sein Salär: 1.12 Dollar pro Stunde.
Stallone wurde bei den Golden Raspberry Awards zum schlechtesten Schauspieler des 20. Jahrhunderts gekürt. Insgesamt haben die „Rocky“-Streifen zehn der berüchtigten Anti-Oscars erhalten. Im Gegenzug wurde Sylvester Stallone 15 Mal unter anderem mit dem Golden Globe oder dem Critics’ Choice Movie Award ausgezeichnet.
Sylvester Stallone wollte für „Rocky III“ den Song „Another One Bites The Dust“ von Queen. Die Rechte für den Song bekam er jedoch nicht, woraufhin er die Band Survivor bat, ein neues Lied zu schreiben: „Eye Of The Tiger“ (1982) wurde zum Hit.
Stallone kam am 6. Juli 1946 zur Welt. Durch die Geburts-zange erlitt er einen Nervenschaden auf der linken Gesichtshälfte, was zu einem Sprachfehler führte. Er wurde deswegen von seinen Klassen-kameraden verspottet, entwickelte sich daraufhin zum aggressiven Problemschüler und wurde von insgesamt zwölf Schulen geschmissen.
Stallone war insgesamt drei Mal verheiratet und hat fünf Kinder. Sage, sein Sohn aus erster Ehe, ist allerdings im Alter von 36 Jahren infolge einer Herzkrankheit gestorben. Seine anderen vier Kinder haben mittlerweile selbst Schauspielerkarrieren eingeschlagen.
Teaserfoto: Picture Alliance