Das Strafregister von Robert Downey Jr. wiegt schwer: Koks, Gras, Heroin, illegaler Waffenbesitz, Einbrüche, Fahrerflucht… Definitiv mehr „Bang! Bang! als „Kiss Kiss!“. Falls er sich an jenen Teil der Neunziger erinnert, den er nicht in Polizeigewahrsam verbrachte, wird er einsehen: Damals hätte keiner einen Penny gewettet, dass dieses Wrack 2013 der bestverdienende Schauspieler sein würde. Tja. Am 4. April stösst der millionenschwere Jubilar auf den 50. Geburtstag an. Wohl kaum mit Himbeersirup.
Mit 20 Jahren schaffte es Downey Jr. in die Comedy-TV-Show „Saturday Night Live“. Kurz darauf folgten erste erfolgreiche Filme wie „Weird Science“ (1985), „Back To School“ (1985), „The Pick-up Artist“ (1987) und „Less Than Zero“ (1987). Er ist das erste reguläre Teammitglied von „Saturday Night Live“, das für einen Oscar nominiert wird.
Robert Downey Jr. erstes Comeback
Im Jahr 2000 feierte Robert Downey Jr. ein Comeback in der erfolgreichen TV-Serie „Ally McBeal“. Für seine herausragende Darstellung wurde er 2001 sowohl mit dem Golden Globe als auch mit dem Screen Actors Guilde Award ausgezeichnet. Doch während der Dreharbeiten wurde Downey wegen wiederholten Drogenkonsums erneut zu einer Haftstrafe verurteilt, worauf die Produzenten ihn 2001 feuerten.
Ab Mitte der 90er eskalierten Downey Jr.s Drogenexzesse. Im Juni 1996 wurde er von der Polizei angehalten, als er nackt in seinem Porsche unterwegs war. Im Wagen fanden die Cops Kokain, Heroin und eine 357-er Magnum. Im November 2000 wurde er in einem Hotelzimmer in Palm Springs mit Kokain verhaftet, er trug ein Wonder-Woman-Kostüm. Seine Sucht brachte ihm mehrere Verhaftungen und Aufenthalte im Gefängnis und in Entzugskliniken ein.
Die Blockbuster
Blockbuster wie „Iron Man“, „Sherlock Holmes“, „Tropic Thunder“ oder „Due Date“ haben auch Roberts Kassen klingeln lassen. Mit einem Vermögen von rund 190 Mio. US$ und geschätzten 75 Mio. US$ Jahreseinkommen hat er ausgesorgt. Nicht schlecht für einen, der in Hollywood lange als Garant für Misserfolg und Skandale galt.
Robert Downey Jr. kann viel mehr als schauspielen
Robert Downey Jr. spielt Bass, Klavier und Schlagzeug. Singen kann er auch, wie man auf seinem 2004 erschienen Soloalbum „The Futurist“ hören kann. Er selbst beschreibt seine Musik als „highbrow pop with jazz and classical influences“.
Seine Ehefrau Susan Downey (ehemals Levin) traf Robert am Set von „Gothika“ (2003), den sie produzierte. Sie heirateten 2005 und haben gemeinsam einen Sohn (Exton Elias, geb. 2012) und eine Tochter (Avri Roel, geb. 2014). Aus seiner ersten Ehe mit Deborah Falconer (1992-2004) hat er noch einen erwachsenen Sohn (Indio, geb. 1993).
Seit 2003 ist Robert Downey Jr. nüchtern. Wing Chun, eine Form von Kung Fu, habe ihm die Kraft gegeben, seine Süchte zu überwinden. Seither ist er (scheinbar) sauber geblieben, und seine Karriere zeigt nur noch in eine Richtung: aufwärts.
Robert John Downey Jr. kam am 4. April 1965 in New York zur Welt. Vater Robert war Autor, Regisseur und Kameramann, Mutter Elsie Schauspielerin. Sein Großvater väterlicherseits kam aus Lettland, während seine Mutter Wurzeln aus Irland, Ungarn, England, Deutschland und der Schweiz hatte.
In den 1980er Jahren war Robert Downey Jr. sieben Jahre mit Sarah Jessica Parker liiert.
Was dem Johnny Depp sein Jack Sparrow ist für Robert Downey Jr. Iron Man. Waren es für Teil Eins noch 500’000 US$, betrug seine Gage für den zweiten Teil bereits 10 Mio. US$, und für seinen Part in „The Avengers“ (2012) bekam er insgesamt – mit Umsatzbeteiligung – 50 Mio. US$. Oder eine Verhundertfachung innert vier Jahre. Und gar 1’000 Mal mehr als die 50’000 US$, die er 1995 für seine Rolle in „Richard III“ erhielt.
Nach der Scheidung seiner Eltern 1978 zog er mit seinem Vater nach Kalifornien. 1982 schmiss er die Santa Monica High School, um sich ganz der Schauspielerei zu widmen. Robert Downey Senior war drogensüchtig und brachte den Junior schon früh in Kontakt mit Drogen, an denen er die nächsten zwei Jahrzehnte fast zugrunde gehen sollte.
Freunde beschreiben „Bob“, wie sie ihn nennen, als sehr charmant, nicht besonders bescheiden und mit einem trockenen, sarkastischen Humor. Also genauso, wie wir uns das vorgestellt haben. Und einen guten Geschmack hat er auch: Sein Lieblingsschauspieler ist Peter O’Toole.
Eine Glanzleistung gelingt Robert Downey Jr. in Sir Richard Attenboroughs Film „Chaplin“ (1992), in dem er den großen Charlie Chaplin in allen Phasen seines Lebens grandios spielt. Die Rolle bringt ihm den BAFTA Award als bester Schauspieler sowie eine Oscar-Nomination in derselben Kategorie ein.
Bild: Picture Alliance
Lese hier die Facts zum Kultfilm Pulp Fiction. Da hätte Robert Downey Jr. ebenfalls perfekt reingepasst.