Graue Stadt, märchenhaftes Land. So bricht man die großen Argumente runter, die so viele Menschen dazu bringen (und immer mehr), dem brodelnden Moloch den Finger zu zeigen und sich ins Kaff zu begeben, wo der Hahn kräht und die Kuh muht. Doch die Idylle trügt. Aus Heuballen wird Heuschnupfen, aus dem Dolce Far Niente Aufstehen um 4 Uhr früh, und wer schon mal spazieren ging, während der Bauer nebenan sein Feld mit Exkrementen düngte, der weiß, dass hübsche Wiesen darüber ihren Reiz verlieren. Hermann Hirsch und Jan Leßmann sind aufs Land gezogen, bye bye Big City Life, hello Small Idyllic World. Wie das so ist, da draußen und dass das Leben einen auch in Mutter Naturs Bauchnabel findet, das dokumentieren die beiden mit ihrem Werk „Stadt. Land. Dorf“, einer ungeschönten Dokumentation der hässlichen, skurrilen und doch so wunderbaren Seiten des Ländlichen. Hermann Hirsch, Jan Leßmann & Eva Reisinger, „Stadt. Land. Dorf“, Knesebeck, gebunden, 192 Seiten, mit 180 farbigen und schwarz-weißen Fotografien, ca. 32.–