Ihr Bild zierte unzählige Spinde einsamer US-Soldaten und ihr kurviger Körper erfreute so manchen Kinobesucher. Doch die Brüste Hollywoods wackeln nicht mehr – die wundervolle Jane Russell ist im Alter von 89 Jahren gestorben.
Ihre Karriere startete sie mit dem, was auch für den Rest ihrer Laufbahn ihr ausschlaggebendstes Attribut blieb: ihren Brüsten. Mit 18 Jahren gewann die damalige Rezeptionistin den „Besten Busen Amerikas“-Wettbewerb des exzentrischen Millionärs Howard Hughes und wurde prompt für seine nächste Filmproduktion verpflichtet, „The Outlaw“. Die Story handelte vom Verbrecher Billie the Kid, im Mittelpunkt stand aber vielmehr Janes gewaltige Oberweite. Der Anblick des Kurvenstars war zu viel für die Zensurbehörde und so kam der Kassenschlager erst fünf Jahre nach Vollendung in die Kinos, 1946. Danach spielte Russell in etwa 20 weiteren Filmen mit, der berühmteste davon wohl „Gentlemen Prefer Blondes“ (1953). Selbst an der Seite von Marilyn Monroe liessen ihre Brüste sie nicht im Stich. Filmpartner Bob Hope stellte sie dazumal mit den Worten „the two and only Jane Russell“ dem Publikum vor. Doch die gläubige Katholikin und konservative Republikanerin – gerne regte sie sich über den Sittenverfall Hollywoods auf – nervte sich über das allgemeine Bild von ihr als wandelnder Busen. Also versuchte sie sich als Sängerin – eine Leidenschaft, der sie bis zu ihrem Tod nachgekommen ist. Parallel dazu gründete Russell „The Hollywood Christian Group“, eine wöchentliche Bibellesung in ihrem Haus für gläubige Christen in der Filmindustrie. Den letzten Cut hörte sie zwar schon 1970, dafür hat Jane Russell praktisch alle ihrer ehemaligen Co-Stars überlebt. Nun ruht sie selber in Frieden, die Schauspielerin, die ihren Konkurrentinnen fast immer eine Körbchengrösse voraus war.
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