Photography: Stephie Braun represented by Schierke.Hottas @stephie.braun
Styling: Romina Mann
Make-up & Hair: Reza Hair @reza.hair
Make-Up & Hair Assistance: Lea Michels
Nail Artist: Tanja Gravina using jolifin @nailsbygravina
Set Styling: Theresa Rohé @theresa__rohe
Light: Florian Köllisch
Retouch: Nina Kramberger
Production: Julia Gelau @juliagelau____
Talent: Stella Bossi @stellabossi
Sonnenbrille auf, Sound on: DJ Stella Bossi stellt die Techno-Welt auf den Kopf. Das ist auch nötig, denn in der männerdominierten Szene gibt es noch etwas Luft nach oben, was Gleichberechtigung angeht. Zwischen Social-Media-Spaß, DJ Pult und Flugzeug zur nächsten Location gibt die Berlinerin Vollgas. Für uns schmückt sie sich mit Stücken von Wempe, denn ohne etwas Bling ist ihr Look nicht komplett. Wie die Clubszene gerettet werden kann, was auf die perfekte Party-Playlist gehört und was Pasta mit Tomatensauce mit einem alternativen Karriereplan zu tun hat, verrät sie uns im Interview.


FACES: Erinnerst du dich an den Moment, in dem du deine Liebe zum Techno entdeckt hast?
Stella Bossi: Es war kein romantischer Moment, sondern eher so: Eine wilde Community, ein viel zu lauter Bass, eine verrückte Party und plötzlich hab ich gemerkt: „Okay, das ist mein Zuhause.“
F: Du bist in Berlin geboren und aufgewachsen. Könntest du dir vorstellen, deine Karriere auch anderswo weiterzuführen?
SB: Berlin ist meine Base. Aber ich liebe es, überall zu spielen. Ich kann mir auch vorstellen, irgendwann woanders zu wohnen. Ich bin nämlich ein Sonnenmensch.
F: Was schätzt du an Berlin, und was findest du schwierig? Gibt es Berliner Klischees, die stimmen?
SB: Ich liebe die Freiheit, den Humor, die Berliner Rotzigkeit. Schwierig finde ich manchmal die Bürokratie und die Kälte und Dunkelheit im Winter. Klischees? BerlinerInnen haben eine knallharte Schnauze im Alltag, sind aber im Club die herzlichsten Menschen der Welt. Clubfreundschaften sind die besten Freundschaften.


„Leute wollen eskalieren und loslassen. Zum Glück! “
F: Wie haben sich Berlin und die DJ Szene in den letzten Jahren verändert?
SB: Die Szene ist professioneller geworden, internationaler, schneller. Früher war alles etwas rauer, heute ist vieles ästhetisch kuratiert und nach Profitabilität ausgerichtet. Aber der Kern ist gleich: Leute wollen eskalieren und loslassen. Zum Glück!
F: Was muss passieren, damit die Clubszene erhalten bleibt?
SB: Schutzräume müssen gesetzlich besser abgesichert werden. Mieten dürfen Clubs nicht zerstören. Und die Politik muss endlich anerkennen, dass Clubkultur kein Hobby ist, sondern ein kulturelles Exportgut. Und ja, die Leute müssen auch wieder Lust haben. Was verdammt schwierig ist, bei all dem, was da draußen so passiert…
F: Du tourst auf der ganzen Welt. Bemerkst du Unterschiede, wie die Menschen in verschiedenen Ländern feiern?
SB: Ja! Berlin: Feiert extrem lang. Italien: Wird emotional. Skandinavien: Extrem freundlich. Indien: Unglaublich energetisch. Latinos: Geben immer Vollgas. Irland: Haben eine Sperrstunde! Das nervt total, allerdings muss dann die ganze Energie davor raus, was auch geil ist.
F: Wie ist dein Verhältnis zu Instagram & Co.? Brauchst du manchmal Abstand?
SB: Social Media hat meine Karriere überhaupt erst möglich gemacht. Ich liebe es auch, dort kreativ zu sein, aber ich muss auch manchmal detoxen. Wenn ich 48 Stunden keine sozialen Medien verwende, gewinnt definitiv mein innerer Seelenfrieden.


„Social Media hat meine Karriere überhaupt erst möglich gemacht.“
F: Gibt es unerwartete Genres oder Artists, die du gerne hörst?
SB: Ich höre gerade Gesaffelstein in Endlosschleife. Manchmal bleibe ich hängen und komme erst wieder los, wenn ich’s nicht mehr hören kann.
F: Welche KünstlerInnen inspirieren dich besonders?
SB: Charlotte de Witte, Nina Kraviz, Peggy Gou – aber auch Künstlerinnen außerhalb des Technos, die kompromisslos sind: Björk, Rosalía, FKA Twigs.
F: Mit wem möchtest du unbedingt mal einen Track aufnehmen?
SB: Mit Rosalía wäre schon was besonderes…
F: Für welche Persönlichkeit würdest du alles stehen und liegen lassen, wenn sie dich buchen würde?
SB: Für Madonna oder Kate Moss – Afterparty inklusive.
F: Was muss in eine Feier-Playlist unbedingt rein?
SB: Stella Bossi – „Weekend Baddie“, FTS – „Showtek“, Azzle 447, Juju – „Komm“, Marlon Hoffstadt – „My Mama Dropped LSD in the 90’s“, DJ Gigola – „La Batteria“.
F: Was muss sich in der männerdominierten Technoszene ändern?
SB: Weniger Gatekeeping, mehr Mentorship. Frauen brauchen die gleichen Bühnen, Bezahlung und Medienflächen. Veränderung geht schneller, wenn PromoterInnen aktiv Frauen buchen, statt es nur „schade zu finden“, dass es so wenige gibt. Aber, da braut sich was zusammen. Stay tuned.
F: Welche Erfahrungen hast du mit Sexismus in der Branche gemacht? Wie wird die Szene inklusiver?
SB: Ich musste mich oft beweisen, sowohl als Frau, aber auch, weil ich immer maximal Angriffsfläche geboten habe, mit meinem Content, der irgendwie anders ist. Die Szene wird inklusiver, wenn Frauen hinter und vor dem DJ Pult sichtbar sind und Männer zuhören, statt zu erklären.
„Frauen brauchen die gleichen Bühnen, Bezahlung und Medienflächen.“
F: Welche neuen Assoziationen willst du in die Szene bringen?
SB: Dass Techno nicht nur ernst, hart und düster ist. Sondern auch: sexy, humorvoll, feminin, mutig, absurd und frei.
F: Welche Kleidungs- oder Schmuckstücke gehören für dich bei einem Auftritt dazu?
SB: Sonnenbrille – immer –, Statement-Kette, ein übertrieben gutes Top und ein Paar riesige Boots.
F: Wie sehr gehört Mode für dich zu deinem Beruf?
SB: Mode ist für mich Leidenschaft und Spaß. Ich habe schon als Kind irre Hüte getragen, die meine MitschülerInnen nicht verstanden. Aber egal, ich liebe es.
F: Ohne welches Schmuck- oder Kleidungsstück verlässt du selten das Haus?
SB: Sonnenbrille. Ich geh damit sogar manchmal in den Supermarkt um 23 Uhr.
F: Wenn man dir das DJ Pult wegnimmt – was würdest du stattdessen machen?
SB: Ich würde eine eigene Creative Agency aufbauen oder Regisseurin werden. Oder ein Restaurant eröffnen, in dem es nur mein Lieblingsgericht gibt: Pasta mit Tomatensauce.

STELLA BOSSI
Frauen gehören in die Front Row. Und an das DJ Pult. Die italienisch-deutsche Techno-DJ und Musikproduzentin Stella Bossi bringt ordentlich frischen Wind – und Sound – in eine nach wie vor männerdominierte Sphäre. Nicht nur im heimischen Berlin, sondern auf der ganzen Welt bringt sie Feierwütige in Tanzlaune. In den sozialen Medien unterhält sie über eine Million Menschen mit ihrer Musik und mit Comedy-Sketches, die ebenso gut ankommen. stellabossi.com
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