Gute Gründe für und gegen Ausschlafen

Für

1. Migräne, Frösteln, angeknackstes Immun­system, verminderte Konzentrations-, Reaktions- und Leistungsfähigkeit… Gegen die Symptome von Schlafmangel sind Omikron und Delta die reinsten Streicheleinheiten.
2. Hand aufs Herz: Vor 10 Uhr verpassen Sie kaum etwas, das die Welt bewegen würde. Warum sich also aus dem Bett quälen?
3. Selbstverständlich steht die Entscheidung allen offen, sich freiwillig auf Schlafentzug zu setzen. Wahrscheinlich verbringen solche Menschen ihre Sommerferien auch im Fitnesscenter. Oder auf Guantanamo.
4. Die senile Bettflucht sparen wir uns für den Lebensabend, bis dahin sollen die Nächte lang und der Schlafbedarf gedeckt sein.
5. Schließlich, wir reden hier von Ausschlafen, oder?! Eben.

Gegen

1. Roger Federer wäre genauso arbeitslos wie alle anderen Werbemaskottchen der Kaffeeindustrie – und eine Millionen Frauen auf George-Clooney-Entzug.
2. Sonnenaufgänge – und die Ruhe, die sie begleitet.
3. Jene, die wochenendes bis Mittag am Kopfkissen horchen, bezahlen spätestens am Montag­morgen bitter dafür. Und während einem die Welt am fortgeschrittenen Vormittag in ihrer ganzen betriebsamen Grausamkeit an die Kehle springt, können frühe Vögel ganz gemütlich in die Gänge kommen.
4. Nach sieben Stunden oder auch etwas weniger aus den Federn zu hüpfen, tut niemandem weh. Der Brite Tony Wright blieb 2007 geschlagene elf Tage wach, ohne bleibende Schäden davonzutragen.
5. Irgendwer muss ja Brötchen holen, bevor die Bäckerei ausverkauft ist!