Als Herr der Endorphine bringt Pharrell Williams mit seinem Neo-Jackson-Five-Groove die Welt zum Tanzen. Einstein ist sein Vorbild, außerdem Meryl Streep, Filmmusikgott Hans Zimmer sein Lehrer. Hätten wir nicht erwartet, aber wir lassen uns gerne überzeugen.
Dieser verdammte Ohrwurm! Einmal gehört, klebt er in der Muschel wie zäher Kaugummi. Die Rede ist von „Happy“, Pharell Williams’ erstem Soloprojekt, das in 175 Ländern an der Spitze steht. Richtig gelesen: seinem ersten Solo-Nummer 1-Hit – und das mit 40 Jahren. Dabei mischt Williams im Business schon viel länger mit, hatte seine Finger im Spiel, wo man es nicht denken würde, produzierte für Kelis, Daft Punk, Britney Spears, Snoop Dogg, Beyoncé, Justin Timberlake oder Pop-Oma Madonna. Mode macht der Kerl auch noch, hat seine eigenen Linien Billionaire Boys Club und Ice Cream, kreiert Schmuck und Möbel – hat der Mann eigentlich noch Freizeit? Nochmals: 40 ist er, auch wenn man ihm diese Jahre nicht ansieht. Das mag an den Klamotten liegen – oder am sonnigen Gemüt. Dieses hatte er schon immer, bereits mit 16, als er mit seinem späteren The-Neptunes-Bandkollegen Chad Hugo an einem Talentworkshop der Schule teilnimmt. Gewinnen ist Nebensache, die Musik das Ziel. Er schreibt, komponiert, produziert, dann kommt 2006 das erste eigene Album „In My Mind“, das irgendwie nicht so richtig gelingt. Zu nah, zu persönlich, zu negativ. „Es war mir peinlich, so viel über mich zu verraten“, meint Pharrell Williams heute. Trotzdem: Mehrfache Auszeichnungen folgen. 19 Mal war Williams bisher für den Grammy nominiert, vier Mal hat er ihn gewonnen. Dazu kommen Millionen von Plattenverkäufen und dann eben „Happy“, diese Endorphin-Schleuder, sogar für den Oscar vorgeschlagen. Eine Wahnsinnsbilanz. Aber eine, die man ihm gönnt und das von Herzen. Denn der Williams, der ist irgendwie so gar nicht, wie man denken könnte. Mehr Traumschwiegersohn denn Ghetto-Gangster, ein Ladies’ Man, den jeder mag, eben keiner, der polarisiert wie Miley oder Gaga, um Aufmerksamkeit giert, als gäbe es kein morgen, und vielleicht ist gerade das der Schlüssel zum Erfolg. Sein neues Album „G I R L“ widmet er den Frauen, denn „in Tat und Wahrheit haben diese das Sagen“. Offensichtlich hat sich da was getan in den vergangenen zehn Jahren, seinen 30. Geburtstag feierte Williams schließlich noch ganz Rapper-Style mit Kumpel Snoop Dogg und zwölf Models auf einer Yacht. Die schönste hat er sich geschnappt, mit Kind und Ring und allem drum und dran. Und damit ist Pharrell Williams happy. Scheiße, schon wieder dieser Song!
Hier gibt’s mehr zu Pharrell Williams Engagement für die Umwelt und seinen Kampf gegen den Plastikmüll.
Diesen Sommer lanciert Pharrell Williams zusammen mit Adidas zum ersten Mal die „Adidas = Pharrell Williams“-Kollektion. Mehr dazu erfahren Sie hier.