Für
1. Veni, vidi, Vinum! Griechen wie Römer – Hochkulturen, wohlgemerkt! – wussten die Vorzüge des 8’000 Jahre alten Kulturguts derart zu schätzen, dass sie ihm einen eigenen Gott zuteilten: Bacchus.
2. Falls Sie noch im Dunkeln tappen, über welch Wunderwerkzeug Sie mit Ihrem Gaumen verfügen – eine Einführung ins „richtige“ Degustieren wirkt wie eine Offenbarung!
3. Jede außen perfekt knusprig gebackene, innen fluffig-luftige Pizza Napoletana schmeckt zum temperamentvollen Primitivo doppelt lecker. Und umgekehrt sowieso.
4. Kreative Kleinkellereien, Bio-Pioniere, traditionsreiche Winzerdynastien… Das Weingeschäft zählt zu den letzten, die sich globalen Multis verweigern.
5. Wenn gerade keine rosa Brille zur Hand ist – die Welt sieht auch durch ein Glas kühlen Rosé betrachtet ziemlich lieblich aus. Es muss ja nicht beim Betrachten bleiben…
Gegen
1. Einerseits wählt rund die Hälfte aller Käuferinnen und Käufer den Wein anhand von Preis oder Etikette – und tischt uns dann 4-Euro-Fusel aus großindustrieller Abfüllung auf.
2. Andererseits gehen Flaschen, deren Inhalt zu 98.5 Prozent aus Wasser und Alkohol besteht, zu horrenden Summen über den Ladentisch. Wohlstandswahnsinn!
3. In die Spüle sollten Weingläser nicht (Flecken!). Und beim Abwaschen gehen sie reihenweise in die Brüche, ohne dass die Scherben je Glück gebracht hätten.
4. Wissen Sie, wie sich ein schmutziger Küchenlappen im Mund anfühlt? Rotwein verwandelt Ihre Zunge in so einen!
5. Beurteilen wir die Farbe als Rubin- oder Purpurrot, dominieren Holz- oder Fruchtaromen, gerät der Abgang lang oder mittel, und welchen Jahrgang bunkern wir wie lange im Keller? Glaubensfragen, über denen sich selbsternannte Experten die Schädel einschlagen. Erst recht nach bereits ausgiebiger Verkostung.