FÜR
1. Diejenigen, die ein Tattoo später tatsächlich bereuen, bilden eine Mini-Minderheit. In der Regel verschmilzt es in der Wahrnehmung mit dem Körper, wird genauso Teil davon wie Nase oder Bauchnabel.
2. Die Tradition. Von Bambus-Tattoos im alten Siam über die Maori und die Sioux bis zu den Piraten des 17. Jahrhunderts – permanenter Körperschmuck ist alles andere als ein Produkt des hyperhippen Individualitätsdrangs.
3. Weiter skeptisch? Blättern Sie durch das Werk der Legende Filip Leu.
4. Wahrscheinlich wären Justin Theroux, Johnny Depp, Scarlett Johansson oder Brody Dalle auch ohne Tinte unter der Haut geile Säue. Mit sind sie aber noch etwas geiler.
5. Und ernsthaft: Wollen Sie denn ein Leben lang nur vernünftig bleiben?
GEGEN
1. Der Facility Manager ist tätowiert, die Bus-Chauffeurin, der Französischlehrer. Müssen Sie wirklich auch? Tattoos sind wie Kinder: Wenn Sie nicht wirklich eins wollen – lassen Sie es bleiben!
2. Die Maschine klingt, als würde eine Motorsäge mit dem Zahnarztbohrer kopulieren. Und ja, es tut weh. Wie früher oder später alles, das im Leben eine gewisse Dauerhaftigkeit hat.
3. Monate voraus einen Termin buchen beim Stecher des Vertrauens, dessen Zeit voll ist wie Britney Spears bei der Scheidung von Kevin Federline? Und ähnlich teuer wohl auch.
4. Vergilbte Farben, aufgequollene Linien – was einmal ein messer-scharfes Portrait von Kurt Cobain war, ähnelt plötzlich einer Wasserleiche.
5. Einhörner, Arschgeweihe – und Mike Tyson.