Für:
1. Adler und Krähe, Katze und Kamel, Kobra und Fisch – der Asana-Zoo birgt eine Artenvielfalt wie sonst nur das Dschungelbuch.
2. Sie dürfen Augen zu auf dem Rücken dösen und behaupten, Sie wären aktiv beschäftigt (im Fachjargon heisst das dann Shavasana).
3. Das eigenartige Wohlbefinden, nachdem Sie Muskeln dehnten, von denen Sie nicht einmal ahnten, dass sie existieren.
4. Ihr Seitwärtsbrett ist eher ein Zitteraal, der Baum steht windschief, und der Sonnenkrieger steht kurz vor dem Gnadenschuss? Easy, es gibt weder Rangliste noch Punkterichter. Es ist okay. Wirklich. Alles ist okay, so lange es sich gut anfühlt.
5. Das Geschlechter-verhältnis ist günstiger als an jeder Single-Party. Nicht zu erwähnen die sexuellen Perspektiven, welche körperliche Flexibilität eröffnet.
Gegen:
1. Das Ding mit den Viechern haben wir angeschnitten. Mal ehrlich: Bei manchen Verbeugungen und Atemübungen macht man sich schon ziemlich zum Affen. Und zahlt auch noch dafür.
2. Jeder Punkt-auf-der-Stirn-Guru, der auf Shiva, Brahma und Vishnu schwört, seine Interpretation der Lehre sei die richtige.
3. Schon einmal mit sperriger Sporttasche samt Matte durch die Feierabend-Rushhour am Hauptbahnhof marschiert?
4. Die Kontroverse um die Dusche danach. Das moderne Hygiene-Empfinden schreit: Ja! Doch Yoga-Streber meinen nein, weil man so das aufgeladene Prana wegspült. Oder so.
5. Um Ihnen Antirutsch-Socken, Batikshirt und Blümchen-Leggings zu verzeihen, müssen Sie schon wahnsinnig gut gebaut sein.